| Das erste deutsche Drachenfest
        in neuer Drachenfliegerinnung-Besetzung, sollte Annika und mich eigentlich
        nach Eckwarderhörne an der See
        führen. Doch ein paar Wochen vorher erhielt ich einen Anruf von
        Sonja, die mich fragte, ob wir nicht nach Brochterbeck kommen wollten? „Brochterbeck?
        Wo ist das denn?“ fragte ich. Und schnell stellte ich fest, dass
        es ein kleiner Ort am Rande des Teutoburger Waldes ist – nur 43km
        von Münster weg, wo ich Annika am Freitag abholen wollte – perfekt.
        Außerdem sollte das Ganze kein großes Drachenfest, sondern
        ein loses Treffen von Drachenfreunden, auf dem Gelände des Vereins
        Höhenwahn sein. Gegen kleine Treffen habe ich nie etwas, dazu noch
        nette Menschen und eine kurze Anfahrt – Brochterbeck hatte Eckwarderhörne
        im Kalender ersetzt.Bereits im Vorfeld liefen die Vorbereitungen auf Hochtouren – wollten
  die Bergadlers doch ihre neue Ramazzotti-Flasche im Beisein des Ramazzotti-Fan-Clubs
  weihen.
   Am
        Freitag kamen wir bei schönstem Wetter – entgegen den Vorhersagen – in
        Brochterbeck an. Tolle Wiese, super Sicht und schon hier nette Menschen – eine
        tolle Begrüßung! Schnell bauten wir unser Zelt auf, räumten das Auto aus und schon kam
        auch Familie Bergadler - unsere Truppe war komplett.
 Nach dem Abendessen trafen wir uns in einer großen Sitzgruppe und hatten
        jede Menge Spaß.
 In der Nacht zum Samstag fing dann bereits der Wetterumschwung an - es begann
        zu regnen. „Naja, ein par Tropfen – wenn das alles ist, ist das
        Wochenende doch super“ waren meine Worte – aber ich sollte eines
        besseren belehrt werden...
  Den ganzen Samstag verschwanden die grauen Wolken am
        Himmel keinmal. Ständig wurden wir mit einem feinen Nieselregen
        beglückt. Aber was soll’s – Drachenfliegen kann man
        trotzdem. Und schließlich fieberte jeder auf 16 Uhr hin – die
        offizielle Ramazzotti-Weihe.Als Meik und Anja aus Paderborn endlich nachgekommen waren, schritt Dirk bereits
        12 Minuten zu früh zur Tat – er konnte die ganzen Überraschungen
        gar nicht mehr aushalten.
 Den Auftakt bildete der Einzug des neuen Ramazzotti-Fan-Club-Banners – getragen
        von Dirk – durch das Spalier unserer weißen Fahnen.
 
  Anschließend
        ging es über in den Offiziellen Start der Ramazzotti-Flasche. Dazu gab
        es natürlich für jeden Anwesenden Ramazzotti – serviert von
        Celina und Isabell, in original Ramazzotti-Kleidung. Und als offiziellen
        Ausweis erhielt jeder ein original Ramazzotti-Schlüsselband mit passendem
        Anhänger. Diesen hatte ich Sonja und Dirk kurz vorher noch entworfen.
        Als Dank erhielt auch ich – als Nicht-Mitglied des Fanclubs - eine
        originale Ramazzotti-Plakette. Vielen Dank! Doch damit noch nicht genug. Ich hatte als Überraschung die Ausweise auf
        DIN A3 vergrößert – als Plakat. Doch was machen die bekloppten
        Ramazzotti-Brüder? Sie sammelten sie ganz schnell wieder ein, um sie ja
        nicht nass werden zu lassen – die werden jetzt laminiert und als Tischdeckchen
        verwendet!
 Nach diesen ganzen Zeremonien (Gruppenfoto und Begießung mit original
        Bergadler Pils) ging es wieder über in den normalen Tagesablauf – quatschen,
        Spaß haben, Drachen fliegen.
 Abends wurde gemeinsam gegrillt und im Partyzelt gegessen. Erstaunlich, wie
        viele Menschen in so ein Zelt passen – und warm wird es auch ziemlich...
 Samstagabend begann es während des Essens schon stärker zu winden.
        Wobei: winden ist eigentlich kein Ausdruck – es begann langsam aber sicher
        zu stürmen. Als wir gegen 23 Uhr ins Bett gingen, war es ziemlich ruppig
        draußen, aber es sah alles gut aus. Bereits eine Stunde später stand
        ich das erste mal im Schlafsack, bibbernd vor Kälte, im Zelt und stemmte
        mich gegen die Zeltfront. Der Sturm hatte dermaßen zugelegt dass es das
        komplette Vordach weggehauen hatte und somit knallte der Wind frontal auf das
        Zelt.
 Dazu kam, dass wir alle Banner und Fahnen draußen gelassen hatten. Seit
        Brochterbeck weiß ich – auch Fahnenstoff kann laut sein – sehr
        laut!!!
 Also sprang ich in leichter Panik – nach außen aber natürlich
        Annika gegenüber völlig cool – in meine Regensachen und baute
        das Vorzelt wieder auf und legte die großen Banner um – alle Angelruten
        hatten gehalten!
 Doch kurze Zeit später knallte eine weitere Windböe ins Zelt und
        erschütterte das dicke Gestänge. Also sprang ich noch einmal aus
        dem Schlafsack, setzte das Auto genau vor das Zelt und hoffte so den Winddruck
        zu mindern.
 Nachdem ich auch die restlichen noch stehenden Fahnen hingelegt hatte, ging
        es endlich wieder in den Schlafsack – eine extrem stürmische Nacht
        folgte.
   Sonntagmorgen
        wurden wir fast friedlich geweckt. Man glaubt es kaum, aber wir haben
        sogar in der Sonne gefrühstückt – nachdem alle Sturmschäden
        beseitigt worden waren. Doch das hielt nicht lange – nach kurzer
        Zeit kam ein Regenschauer der es wirklich in sich hatte. Der kleine Sandweg
        vor unserem Zelt verwandelte sich ein weiteres Mal in einen Bach. Doch
        mein Flugzeugdrachen und Meiks Mini-Dopero, die zu der Zeit am Himmel
        standen, flogen anstandslos weiter – perfekt. Damit hatten wir dann auch genug vom Regen und ich überlegte ernsthaft
        nach Hause zu fahren. Doch als der Regen aufhörte, klarte das Wetter auf
        und richtig schöner Wind setze ein. Also wurde endlich mal richtig ausgiebig
        Drachen geflogen. Und wie es sich so gehört – Sonntag ist Herztag
        - flogen wir drei Herzen nebeneinander. Ein wunderschönes Bild.
 Zum Abendessen, hörte der Wind komplett auf, und nur noch der Flugzeugdrachen
        und der Thermikschnüffler standen in 150m Höhe über der Wiese.
        Unglaublich, aber die beiden flogen bis tief in die Nacht, obwohl sich am Boden
        nicht ein Lüftchen bewegte.
 Mit viel Ramazzotti, Bergadler und sonstigen Leckereien klang der letzte Abend
        bei Fackelschein total gemütlich aus – man hätte glauben können,
        es wäre immer so idyllisch gewesen in Brochterbeck.
 Am Pfingstmontag begann es kurz nach dem Frühstück bereits zu nieseln,
        woraufhin alle einpackten und wir schon um 13 Uhr die Wiese verließen.
        Ein nasses Ende eines wunderschönen Wochenendes, mit sehr viel Spaß und
        ganz vielen lieben, netten Menschen.
 
 Bochterbeck - mein Fazit:• Man braucht kein Drachenfest das groß aufgezogen ist. Ein Dixiklo,
        eine Wiese und viele nette Menschen reichen vollkommen aus
 • Flaggenstoff wird bei Sturm sehr wohl laut und beginnt auszufransen
 • Ramazzotti schmeckt nichtmal wenn man angetrunken ist (verzeiht mir!)
 • ich habe definitiv die beste Freundin der Welt!
 Wenn die Ramazzotti-Brüder und die Drachenfreunde
        Höhenwahn uns nächstes Jahr noch mal dulden, kommen wir sehr
        gerne wieder!!!   |