Ein Aufschrei ging durch die Drachengemeinde in Deutschland, als Christian Treppner verkündete Lünen nicht mehr zu organisieren. Ein Aufatmen ging durch die Drachengemeinde, als Uwe Gryzbeck mitteilte, dass er es jetzt machen würde. Glück gehabt – ein guter, alter Termin in der Drachenfestsaison bleibt bestehen.
Auch wenn wir im Vorfeld schon mit in die Vorbereitungen involviert waren – durch die Gestaltung des diesjährigen Logos und die Vorbereitungen für die KAP-Ausstellung – waren wir gespannt, wie das „neue“ Lünen werden würde.
Nach einer 5 stündigen Fahrt (für 300km) aus unserem Kurzurlaub an der Mosel, kamen wir bei herrlichstem Wetter auf dem Flugplatz an. Schnell wurden wir zu den Windgärten gelotst, wo wir unseren Wohnwagen parkten. Sofort ging es für Florian in den Hangar, da nur noch 3 Stunden bis zur Festeröffnung im Hangar blieben, die gesamte KAP-Ausstellung aber noch aufgebaut werden musste. Fast 2 Stunden lang wurden jetzt Fotos von Gerhard Zitzmann und Florian thematisch sortiert und zu 8er-Packs zusammengestellt. Anschließend wurden die Fotos mit Stecknadeln an den von der Sparkasse gestellten Wänden angenadelt – eine sehr schmerzhafte Aufhängmethode, wie wir jetzt wissen.
Noch vor der Eröffnung schafften wir es unser Vorzelt aufzubauen und den Wohnwagen fertig für die Nacht zu machen. Dann ging es wieder in den Hangar, wo Uwe und Ulla das Fest offiziell eröffneten, das neue Team vorstellten und alle Drachenflieger herzlich begrüßten. Anschließend gab es eine leckere Lauchsuppe und Freibier für alle. Das war ein gelungener Einstieg, denn der Hangar war danach noch lange gut besucht.
Der Samstag startete mit einem strahlend blauen Himmel und einem wie immer leckeren Frühstück vom Caterer Stolzenhoff. Was wäre Lünen ohne Stolzenhoff?
Frisch gestärkt legte Florian sofort los und baute über 100 Fahnen in den Windgärten auf. Anschießend folgte sofort der 1. KAP-Ausflug – wir wollten ja sehen, ob die Fahnen richtig standen. Warum? Ein Blick in die Bildergalerie hilft weiter.
Den Rest des Tages verbrachten wir mit Drachenfliegen, Quatschen, Fotografieren, KAPen und entspannen – und das alles im T-Shirt, da wir einfach nur fantastisches Wetter hatten.
Zum Nachtfliegen wurden 150 Fackeln vom Orgateam verteilt, die das ganze Festgelände beleuchten sollten. Leider ging der Plan, das Publikum dadurch über das Gelände zu locken, schief – unter anderem weil das Feuerwerk doch plötzlich mehr Sicherheitsabstand brauchte und so niemand die beleuchteten Windgärten betreten durfte – schade.
Neu in diesem Jahr war die Gestaltung des Samstagabend. Es gab nämlich keine Kiterparty. Das war aber für uns überhaupt nicht schlimm. Ganz im Gegenteil: So konnte man gemütlich im Hangar sitzen und quatschen und fachsimpeln. Für uns eine gute Entscheidung.
Auch der Sonntag war wieder ein Knallertag. Wie am Vortag war der Himmel knackeblau, doch leider war der Wind etwas weniger bis gar nicht vorhanden. Doch gegen Mittag legte er etwas zu und so konnte dem wieder zahlreich erschienenen Publikum einiges gezeigt werden.
Am Nachmittag wollte Florian dann endlich einmal die in Lünen erlaubte Höhenfreigabe in Anspruch nehmen. Schnell war der KAP-Rokkaku mit 300m Leine am Himmel. Doch statt jetzt auszuruhen, wurde eine weitere Leine angeknotet und noch mal ca. 160m rausgelassen. Unglaublich, wie klein ein 240cm hoher Drachen in 460m Entfernung ist! Nach 20 Minuten Arbeit war der Drachen wieder am Boden und gespannt konnte Florian die Bilder auf der Kamera sehen. Der Ausflug war ein voller Erfolg: Menschen, kleiner als Ameisen, auf dem gesamten Gelände.
Schnell musste anschließend eingepackt werden, da die Zeit leider immer weiter rannte. Bis wir endlich mit allen Fahnen, Drachen, Vorzelt und der KAP-Ausstellung fertig waren, war es doch 19 Uhr geworden. So verließen wir fast als Letzte das Gelände – die Kitervillage war zu der Zeit komplett leer.
Das beste an Lünen ist: wir wohnen nur 21km weit weg – so waren wir schnell zu Hause und konnten uns nach einem spitzen Wochenende entspannt auf’s Sofa legen und auf dem Rechner die Fotos betrachten.
Vielen vielen Dank an Uwe und Ulla und das gesamte Team. Wir haben uns sehr wohl gefühlt in Lünen, haben das tolle Wetter genossen, haben uns gefreut, dass wir mit der Ausstellung zum Erfolg beitragen duften und freuen uns auf Lünen 2011!
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