Das
Nähen:
Als erstes werden die Flügel und der Kiel fertig zusammengesetzt
– je nachdem welches Design gewählt wurde. Beginnen wir nun mit dem Kiel:
An der oberen und unteren Spitze wird nun ein 10cm langer Daconstreifen
auf ein Maß von 5x5 cm gefaltet, auf die Spitze geschoben und mittig
aufgenäht. Die Überstände werden anschließend
abgeschnitten und der gesamte Kiel mit Saumband eingefasst.
Damit das Flugzeug später richtig gespannt werden kann, habe ich
nicht mit Stabtaschen gearbeitet. So werden als nächstes zwei
10 cm lange Stück vom Schlaufenmaterial benötigt. Das kann
schmales Gurtband oder auch 4-fach gefaltetes und mit Gradstich fixiertes
Saumband sein. Diese beiden Stücke werden nun mittig gefaltet
und als Schlaufe auf der Rückseite des Kiels jeweils an der oberen
und unteren Spitze festgenäht. (Skizze 2)
Jetzt fehlen noch die beiden Verstärkungen für die Waageaufnahmen
und den Dom direkt unterhalb der Eddykreuze. Hierzu werden zwei Dacronstücke
(5x5cm) und zwei (2,5x2,5cm) benötigt, welche beidseitig
auf den Kiel genäht werden. (Skizze 3) Als letztes werden in
die obere Verstärkung ein 1,5cm großes Loch - für
den T-Verbinder, der den Dom aufnimmt - geschnitten (am besten heiß)
und ein 4mm Loch, in das eine Einschlagöse geschlagen wird. In
die untere Verstärkung
kommt mittig eine Einschlagöse, durch welche später die
Waageschnur geführt wird. Somit wäre der Kiel fertig.
Widmen
wir uns nun den vorderen Flügeln:
Als erstes wird die Stabtasche für die Segellatte aufgenäht – auf
der Segelrückseite! Hierzu wird ein 30 cm langer und 2 cm breiter Streifen
Spinnaker von der unteren Flügelspitze an mit Gradstich auf der in Skizze
1 eingezeichneten Linie aufgenäht. (Abstand Naht zur Kante 0,5cm) Anschließend
wird der Streifen an der noch abstehenden Kante 0,5cm umgefaltet und nun platt
mit einer zweiten geraden Naht auf das Segel genäht – so ist ein Tunnel
entstanden, in den ein 3mm Stab passt. Das untere Ende wird gleich durch das
Saumband verschlossen. Das obere Ende kann entweder offen bleiben – der
Stab fällt nicht raus – oder aber später, wenn der Stab eingeschoben
ist, verriegelt werden.
An der äußeren kurzen Kante wird nun 3 cm von der oberen Kante entfernt
eine 6 cm lange Schlaufe angenäht. Mit Hilfe dieser wird der Flügel
nachher gespannt.
Nun
wird der gesamte Flügel mit Saumband eingefasst. Um die
Stabtasche für den vorderen Flügel herzustellen, wird
die obere Kante 1,5 cm auf die Rückseite umgeschlagen und
mit einem Gradstich 3mm von der gesäumten Kante entfernt
festgenäht. Wie in Skizze 1 ersichtlich wird 29,4 cm und
83,1 cm von der äußeren Kante entfernt jeweils eine
3cm lange Schlaufe mit festgenäht – so, dass sie die
Stabtasche genau umschließt und nicht übersteht! (Skizze
4) An diesen Schlaufen werden später die Spannschnüre
befestigt.
Als
letztes wird an der unteren Kante 51,5 cm und 97,4 cm von der äußeren
unteren Ecke aus mittig auf das Saumband jeweils eine Öse
eingeschlagen (Skizze 1).
Diese ganzen Schritte werden seitenverkehrt beim zweiten Flügel
noch einmal wiederholt.
Die hinteren Flügel werden genauso angefertigt, nur die beiden letzten Schlaufen
werden 4,7 cm und 24,5 cm von der äußeren Kante mit eingenäht.
Als letztes werden die Flügel mit dem Kiel verbunden. Hierzu werden die
Teile einfach Saumband auf Saumband gelegt und mit einer Segelmachernaht aufeinander
genäht. Vorsicht, hierbei nicht die Stabtasche zunähen! Die Flügel
sollten so angenäht werden, dass die Stabtasche genau in Höhe der eingeschlagenen Öse
im Kiel ist. Diese soll nachher nämlich immer genau unter dem Eddykreuz
sitzen.
Und schon sind die Näharbeiten am Flugzeug abgeschlossen. Das
Gestänge:
Der Vorteil meines Flugzeuges ist, dass die meisten Stäbe
nicht gekürzt
werden müssen. So wird auf einen der 165cm langen Stäbe erst ein
Eddykreuz, dann der T-Verbinder und dann noch ein Eddykreuz aufgeschoben.
An beide Enden kommt dann jeweils eine Splittkappe.
Jetzt
kann das Segel gespannt werden. Hierzu werden zwei 30 cm lange
Schnurstücke geschnitten und zu Schlaufen verknotet. Zum Spannen
wird die Schlaufe durch die Öse der Segelspitze gesteckt und
in die Splittkappe gelegt. Nun kann wie bei einem Flaschenzug durch
Ziehen des anderen Endes der Schlaufe in Richtung der Splittkappe
das Segel unter Spannung gebracht werden. Ist der Punkt mit der
richtigen Spannung erreicht, einfach die Schlaufe durch einen weiteren
Knoten kürzen und in die Splitkappe einhängen. Der Vorteil
dieser Methode: Sollte sich das Segelmaterial gedehnt haben, wird
der Knoten in der Schlaufe verschoben und schon ist das Segel wieder
straff gespannt.
Nun
werden die Eddykreuze genau über die Einschlagösen
geschoben und mit Stopperclips fixiert. Am oberen Mittelkreuz
wird allerdings vorher der T-Verbinder bündig bis an das
Eddykreuz geschoben und durch das große Loch in der Verstärkung
geführt. Sind alle Verbinder fixiert, kann der Rest des
Gestänges folgen.
Die beiden 65 cm langen Cfk-Rohre werden durch die Stabtaschen
der hinteren Flügel geschoben und in das Eddykreuz gesteckt. Auf das andere Ende kommt
jeweils eine Splittkappe. Durch die aufgenähte Schlaufe am Ende der Flügel
wird nun ein 10cm langes Stück Gummischnur gezogen und zu einer Schlaufe
verknotet. Diese wird in die Splittkappe eingehängt und schon ist der
Flügel gespannt.
Bei den beiden vorderen Flügeln wird mit den 165cm langen CfK-Rohren genauso
verfahren. Nur die Abspannung erfolgt nicht durch Gummischnur sondern wie beim
Kielstab über das Flaschenzugprinzip. Hierdurch kann das Flugzeug besser
an die gerade herrschenden Windverhältnisse angepasst werden.
Die 30 cm langen 3mm GfK-Vollstäbe werden an beiden Enden jeweils mit
einer Endkappe versehen und in die Stabtaschen eingeschoben. Der Dom wird in
den T-Verbinder gesteckt und am anderen Ende mit einer Splittkappe versehen – fertig
ist das Gestänge. Die
Abspannungen:
Jetzt
kommt die eigentlich langwierigste Arbeit – abspannen.
Als erstes werden vier 25cm lange Schnurstücke benötigt, die
zu Knotenleitern geknotet werden. Diese werden an den hinteren Flügeln
in die Schlaufen eingebuchtet. Nun werden die Abspannung 1 (Skizze 5)
erstellt, indem sie mit einem Buchtknoten an den Schlaufen am vorderen
Flügel befestigt werden, dann auf der Unterseite
der Flügel entlang durch die Einschlagöse geführt, und dann an
der Knötchenleiter am hinteren Flügel angebuchtet werden. Diese Abspannungen
sollten so fest sein, dass die Flügel nicht auseinander gezogen werden können,
aber nicht so fest, dass die Flügel zusammen gezogen werden. Abweichungen
können später durch die Knötchenleitern behoben werden. Ein Schiebeknoten
hat sich hier nicht bewährt, da er sich regelmäßig durch das
Flattern der Flügel gelöst hat. Die Abspannungen werden unterhalb der
Flügel durchgeführt, damit sich diese wunderschön bauchen können
und dem Flugzeug Stabilität verleihen.
Abspannung
2 wird immer am Flügel festgebuchtet, unter dem Flügel her geführt,
um die Splittkappe geführt und mit einem Schiebeknoten befestigt.
So können sie immer nachgespannt werden. Abspannung
3 und 4 werden auch jeweils in die Schlaufen an den oberen Flügeln gebuchtet,
durch die Splittkappe am Kielstab (Abspannung 3) oder am Dom (Abspannung
4) geführt und mit einem Schiebeknoten befestigt.
Durch die Abspannungen kann das Flugzeug locker 4 Bft. wegstecken, da das
dünne
Gestänge daran gehindert wird, nach hinten oder oben wegzubrechen. Einzig
beim Aufbau sind die Abspannungen etwas zeitintensiver, da sie regelmäßig
nachgespannt werden müssen. Vor allen Dingen müssen die Flügel
immer symmetrisch abgespannt werden! Die Waage:
Das einfachste am Flugzeug ist die Waage. Hierzu wird
ein 180cm langes Stück
Waageschnur an beiden Enden mit einer Schlaufe versehen, durch die Einschlagösen
im Kiel geführt und mit einem Buchtknoten um die Eddykreuze herum befestigt.
Als letztes wird ein 20cm langes Stück Waageschnur zu einer Schlaufe geknotet
und in die Waage gebuchtet. Je nach Wind kann mit dieser Schlaufe das Flugzeug
steiler oder flachen gestellt werden. Am besten fliegt es sich, wenn der hintere
Teil der Waage leicht durchhängt und das Flugzeug auf dem Wind segeln
kann. Nur in Böen wird dann der hintere Waageschenkel belastet.
So,
jetzt wünsche
ich viel Spaß beim Bau und viel Freude an Deinem Flugzeug.
Über Fragen, Anregungen oder Fotos neuer Flugzeuge (die ich hier auch gerne
veröffentlichen würde) freue ich mich jederzeit unter info
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