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Freitag • Samstag • Sonntag
Am Freitag machte ich pünktlich um
15.00 Uhr Feierabend und fuhr sofort nach Heiligenhaus durch.
Um zum Flugplatz Meiersberg zu gelangen muss man erst tief ins Tal Richtung
Heiligenhaus fahren, um dann durch den Wald den Berg wieder hochzufahren. Bei
der Anfahrt käme niemand auf die Idee zu einem Drachenfest zu fahren,
aber oben angekommen erstreckt sich ein riesengroßes von weiteren Wiesen
umgebenes Gelände einen leichten Hang hinauf.
Die Begrüßung in Heiligenhaus war die unfreundlichste die ich je
erlebt habe, da ich mich wie der Organisator gesagt hatte in die Mitte der
noch freien Campingfläche stellte um einen neue Reihe anzufangen. Prompt
kam eine meckernde holländische Stimme über den Platz die mich dort
verscheuchen wollte. Aber was soll’s, man muss sich ja nicht direkt auf
den Schlips getreten fühlen – ich bin auf jeden Fall ordnungsgemäß stehen
geblieben. Kurze Zeit später standen rund um mich sowieso noch viel mehr
Campingmobile oder Zelte.
Da wunderschön die Sonne schien und der Wind recht kräftig über
den Flugplatz wehte, packte ich sofort ein paar Drachen aus und stellte sie
zu den einzelnen die bereits über uns schwebten.
Um 19.30 Uhr gab es im Flyers Point Freibier und warme Gulaschsuppe – ein
herzliches Dankeschön hier noch mal an die Veranstalter – besser
kann man alle Beteiligten am ersten Abend nicht zusammenbekommen.
Dort traf ich auch sofort ein paar nette Leute mit denen man sofort ins Quatschen
kam und schließlich auch einen Absacker trinken ging, bevor es ins doch
recht kalte Zelt ging.
Als ich Samstagmorgen um 6.00 Uhr das erste
mal aufwachte, traute ich meinen Ohren nicht – es regnete recht
kräftig. Also schnell noch mal im Schlafsack umdrehen und weiterschlafen.
Doch um 8.00 Uhr war die Nacht endgültig vorbei und ich ging lecker
Frühstücken, da ich mich entschieden hatte mich für 25
Euro das ganze Wochenende verpflegen zu lassen.
Bis 11.00 Uhr verbrachte ich den Vormittag dann im Auto, da es in regelmäßigen
Abständen regnete und ansonsten auch kein Wind war. Doch später brachen
die Wolken auf und die Sonne kam raus – die erste Schicht Bekleidung
konnte wieder aus, es wurde wärmer.
Das einzige Problem war nur: es gab immer noch keinen Wind. Auch nachdem ich
schon wieder Mittagessen war, tat sich am Himmel nicht wirklich viel. Trotzdem
versuchten ein paar Drachenflieger unermüdlich ihre Kunstwerke in den
Himmel zu ziehen – doch oben blieb kein einziges Stück Spinnaker – schade.
Die Flugschule und die vielen angereisten Lenkdrachenflieger zeigten dem Publikum
aber trotzdem was mit Uls so alles möglich ist – und schließlich
konnte man auch sämtliche Einleiner bei inzwischen strahlendem Sonnenschein
am Boden bewundern.
Durch den nicht vorhandenen Wind hatte man viel Zeit über das Feld zu
laufen und neue Bekanntschaften zu knüpfen – auch eine feine Sache
und auf Drachenfesten mindestens so wichtig wie das Fliegen selbst.
Nach dem Abendessen wurde der Tag mit einem wunderschönen Sonnenuntergang
verabschiedet und ich flog fast eine Stunde lang bei absolutem Nullwind mit
dem Sweety im Abendrot – so etwas lässt den Ärger über
nicht vorhandenen Wind ganz schnell verfliegen. Doch jetzt kam das lange Warten
auf das Feuerwerk. Erstaunlich war, dass kurz nach Sonnenuntergang ein leichter
Wind aufkam, wodurch doch über 10 Drachen an den Himmel gezogen werden
konnten, die dann von der freiwilligen Feuerwehr angestrahlt wurden. Pünktlich
um 21.30 Uhr ging dann ein Feuerwerk mit Musikuntermalung los, welches wirklich
wunderschön anzusehen war. Doch danach war es inzwischen tierisch kalt
geworden und man war froh, sich wieder bewegen zu können.
Also ging ich zu meinen Nachbarn aus Köln (Britta, Stefan, Wolfgang & Co.)
und quatschte bis tief in die Nacht während die Asbach-Cola dafür
sorgte, dass ich zumindest von innen heraus warm wurde.
Nach einer wieder mal kalten Nacht sah es
nach dem Frühstück so aus, als würde der Sonntag genauso
windstill wie der Samstag. Viele begannen also schon früh mit dem
Abbau der Zelte - auch, weil man erneut Regen befürchtete – und
ein Zelt muss ja nicht unnötig nasse werden.
Doch man glaubt es kaum, um 11.00 Uhr ging plötzlich ein Aufatmen über
den Platz – es war Wind da. Und von da an wurde wirklich alles geflogen
was die Taschen hergaben und die heute in noch größeren Scharen
angereisten Besucher bekamen endlich etwas zu sehen. Ich fand die Atmosphäre
auf dem Flugfeld sehr schön, da es nicht so voll am Himmel war, als dass
man ständig jemanden runtergeholt hätte und auch genügend Platz
für die Zuschauer mit ihren gerade gekauften Drachen war. Leider gibt
es immer wieder Drachenflieger die so gar kein Verständnis für Anfänger
aufbringen – schade. Ich habe mich mal wieder im „Anstecken“ geübt
und vielen mit Waagetuning einen erfüllten Drachenflug ermöglicht.
Ein Highlight war sicherlich auch der Erstflug von Brittas Teufel, den sie
bis Donnerstag Nacht noch fertig gestellt hatte – ein wirklich schönes
Teil ist das geworden.
Um 17.00 Uhr packte ich dann aber auch meinen ganzen Krempel zusammen, da es
so aussah, als würde ein erneuter Regen kommen. Keine 6km hinter Heiligenhaus
fing es dann auch tierisch an zu regnen – ich hatte wohl den richtigen
Augenblick erwischt abzufahren.
Heiligenhaus 2003 war ein wunderschönes Fest, ich habe sehr viele nette
Leute kennengelernt, wieder einige Ideen mit nach Hause genommen und bin sehr
lecker verpflegt worden – ein Lob an das Küchenpersonal!
Zum Schluss bleibt mir nur eins zu sagen: ich freu mich auf Heiligenhaus 2005!
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