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Obwohl das Wetter mehr als bescheiden aussah,
wurde am Donnerstagabend das Auto gepackt sodass es Freitag nach der
Arbeit direkt losgehen konnte. Nach fast 3-stündiger Fahrt endlich
auf dem Festgelände in Melle angekommen – was übrigens
durch die Beschilderung super zu finden war – baute ich trotz strömendem
Regen mein neues, altes Zelt auf. Ich war positiv überrascht, wie
schnell und einfach ich alleine mit diesem Hauszelt fertig wurde. Jetzt
war nur noch die alles entscheidende Frage – bleibt es dicht? Um
es vorweg zu nehmen – ja, es war dicht! Der Samstag erwartete alle Drachenflieger mit einem zwar grauen aber freundlich aussehenden Himmel und... Windstille! Es wehte kein Lüftchen, statt dessen konnte man sich in der Campingzone nur noch durch Matsch quälen. Man glaubt es kaum, selbst als die ersten Autos schon mit dem Trecker geborgen werden mussten, gab es noch Pappnasen, die mit dem Auto zum Dixiklo fahren mussten und somit die Wiese endgültig in eine Schlammwüste verwandelten. Nach dem Frühstück nahm der Wind
ganz leicht zu, sodass wir dauerhaft zwischen 4 und 6 km/h hatten, was
den Himmel aber auch nicht bunter werden ließ. Also begab ich mich
zum Wohnwagen des DCD und wartete auf den Beginn der 19. Standdrachenmeisterschaft.
Hier wurden schon fleißig neue Kreationen aufgebaut. So sah man
zum Beispiel Hilmar Rilling, der stundenlang seinen Österle Dreidecker
aufbaute oder Schmidts Pit, der dieses Jahr wieder in drei Kategorien
antrat. In den Pausen zwischen den einzelnen Klassen,
versuchte ich immer wieder einige Impressionen vom Drachenfest an sich
einzufangen, doch da war leider nicht viel. Durch die den ganzen Tag
anhaltende Flaute war es nicht möglich, den anfangs nur spärlich
anwesenden Zuschauern, auch nur ein paar Drachen am Himmel zu zeigen.
Hier muss ich dann aber auch noch etwas zum Gelände in Melle loswerden.
Eigentlich fand ich es toll, dass die Zuschauer durch einen Gitterzaun
vom Flugfeld ferngehalten wurden. Schade war allerdings, dass man durch
die weite Entfernung der Campingstadt und dem Zuschauerbereich völlig
ab vom Schuss war und überhaupt kein Miteinander zwischen Zuschauern
und Drachenfliegern entstehen konnte. Ärgere ich mich sonst oft
genug über die Zuschauer, die an meinem Zelt vorbeilaufen und mich
wie ein Tier im Zoo betrachten, habe ich diese Zuschauer in Melle vermisst.
Ich könnte mir vorstellen, dass es auch für die Zuschauer spannender
wäre, auf der Landebahn entlang zu laufen und näher am Geschehen
sein zu können. Schon während der Preisverleihung und auch kurz vor dem Start der beiden Heißluftballone, zeigten die Cuxis mal wieder, dass sie alles versuchen, um dem Publikum ihre Drachen präsentieren zu können. So hatten sie am Nachmittag schon mehrfach ihre großen Stablosen Drachen mit einem Gebläse aufgeblasen und dann mit Hilfe eines Autos über die komplette Landebahn gezogen. Am Abend zogen sie dann auch noch per Muskelkraft eine großen Bogen aus Schleierschwanzdeltas und Sleds über das Aktionsfeld – toll! Am Abend wurde es dann plötzlich hektisch
auf dem Aktionsfeld, weil die Vorbereitungen für das Nachtfliegen
auf Hochtouren liefen. Unglaublich, wie viele Drachen der Verein „Bleib
bloß oben“ aus Osnabrück auf dem Feld platzierte. Und auch dieser Abend war für mich recht schnell zu Ende, nachdem ich mir einen kurzen Überblick über die Zuschauermassen am Flugzeughangar gemacht hatte – auf Kirmes hatte ich keine Lust. Der Sonntag begann wieder so wie der Samstag – stark
bewölkt und kaum Wind. Doch als der Wind zunahm, beschloss ich endlich
mal an diesem Wochenende auch einen fliegen zu lassen. Doch als ich gerade
meine Pfeilente aufgebaut hatte, kam eine heftige Gewitterfront angezogen,
und ich schaffte es noch gerade trocken in mein Zelt, welches jetzt wieder
durch und durch nass wurde. War wohl nichts mit trockenem Einpacken – Mist. Als I-Tüpfelchen zum Schluss: durch die inzwischen dauerhaft strahlende Sonne, wurde doch tatsächlich noch mein Zelt komplett trocken und ich konnte es ohne Restfeuchtigkeit einpacken – super! Melle 2004 war durch das Wetter bzw. den Wind leider nicht besonders toll, doch der Gesamteindruck durch eine gute Organisation, die Meisterschaften und wieder mal viele nette Drachenflieger war einfach nur toll. Wir sehen uns das nächste Mal in Melle 2006!
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