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Donnerstag, 16.6.2005,
22.20 Uhr
Das
war ja mal wieder eine typische Fanöanfahrt. Erst musste ich gestern
im Büro zwei Stunden länger bleiben als geplant und dann
konnte ich mal wieder kein Ende der Autofahrt finden. Was das heißt?
Ich bin in 6 Stunden mit nur einer Tankpause durchgefahren - bis Esbjerg.
Leider war ich aber zu spät für die letzte Fähre in
der Nacht, wodurch ich mir einen Parkplatz in Esbjerg suchen musste,
um im Auto zu schlafen. War ja auch kein Problem, habe dann heute morgen
die Fähre um 8.30 Uhr genommen. Als ich dann eine obligatorische
Runde am Strand vorbeigefahren bin habe ich mich noch gewundert warum
kaum ein Mensch da ist, bis mir auffiel, dass es erst 9.00 Uhr war.
Trotz langer Überlegung bin ich wieder
bei Feldberg Familien Camping gelandet. Und sofort wurde ich dort wie
ein alter Stammgast begrüßt – da fühlt man sich
sofort wieder wie zu Hause – super!
Also habe ich schnell mein Zelt aufgebaut und danach erstmal gefrühstückt.
Und dann ging es gegen 11.00 Uhr endlich an den Strand. Ja, wie soll man das
beschreiben? Das ist scheinbar Fanö. Nachdem ich einmal den kompletten
Strand abgefahren bin, um mich umzusehen, habe ich auch gleich Tina und Fritz
gefunden, bei denen ich mich wiedermal niederließ. Doch statt dort direkt
einen Drachen auspacken zu können, war ich drei Stunden lang damit beschäftigt
mit vorbeifahrenden Freunden und Bekannten zu quatschen. Immer wenn ich mich
gerade umgedreht hatte um einen Drachen aufzubauen, hielt ein neues Auto – irre.
Scheinbar kennt mein Auto doch jeder auf dieser Welt – oder womöglich
doch sogar mich?
Endlich habe ich dieses Jahr Andres Napravnik
live kennengelernt. Wir haben schon oft in E-Mail-Kontakt gestanden uns
aber immer verpasst. Er und Manfred Schwarz haben mir ausführlich
ihre Rigs für die Luftbildfotografie erklärt und mir Mut gemacht
doch auch endlich mal damit anzufangen. Mal sehen, vielleicht schaffe
ich es ja doch mal bis nächstes Jahr?
Aber – man glaubt es kaum – ich
habe heute tatsächlich mehrere Drachen auspacken können. So
habe ich erst meinen Sled zu Fritz Sled gestellt und anschließend
auch den Birdman ausgepackt – man ist der wieder schön im
Nordseewind geflogen! Ich kann es nicht anders sagen – diesen Drachen
liebe ich einfach.
Nachdem ich viel mit Fritz und Tina gequatscht, Tee getrunken und gegessen
hatte, war der Tag auch schon fast wieder vorbei – unterbrochen nur durch
ein paar bekannte Gesichter, mit denen ich hier und da fachsimpelte.
Um 20.00 Uhr bin ich nach einem schnellen
Abendessen zur Reithalle zum Meet&Greet gegangen. Und wie jedes Jahr
traf ich dort verdammt viele Bekannte und Freunde. So wurde erst hier
und dann da über alles und nichts gequatscht. Sehr schön fand
ich, dass ich endlich mal wieder Richard Wotton aus Neuseeland und zum
ersten Mal seine Frau getroffen habe. Das macht für mich inzwischen
das Drachenhobby aus – Menschen aus aller Welt kennen zu lernen
und regelmäßig wieder zu treffen!
Nach einer längeren (Bier-)Runde mit Ralf Maserski, Reiner Hoffmann, Bernhard
Dingwerth und Schmidts Pit, war der Abend wiedermal viel zu schnell zu Ende.
Jetzt höre ich das Bett (die Isomatte) rufen – morgen steht ein
langer Drachentag bei hoffentlich besserem Wetter (jetzt gerade regnet es auf
das Zeltdach) bevor!
Freitag, 17.6.2005, 18.40 Uhr
Man war das kalt heute! Als ich heute morgen aus dem Zelt gekrochen bin, war
der Himmel bedeckt aber es sah so aus, als wenn das Wetter aufklaren könnte.
Doch dem war leider nicht so. Den ganzen Tag blies es mit kräftigen
4 – eher 5 - Windstärken aus Nord-West bis Nord. Das heißt:
nur schlappe 15-17 Grad – das war kalt. Da wir nicht viel fliegen konnten,
habe ich wieder lange Zeit mit vielen Leuten gequatscht. So traf ich Rainer
Hoffman, der mir seinen neuen Regenschirmdrachen zeigte – super! Anschließend
kam er mit zum WoMo von Fritz und Tina, wo wir im Windschatten warmen Tee
und Kekse genießen konnten. Und wie kann es anders sein, wir laberten
und laberten und laberten.
Im Laufe des Tages war ich mal bei Bernhard Dingwerth,
der mir das Papiermodell und die Schablonen von Nemo zeigte und erklärte.
Mal schaun, ob ich wohl doch mal bei den stablosen Drachen einsteige?
Da es im Endeffekt zu kalt war, bin ich am Nachmittag einfach mal den Strand
rauf und runter gefahren, da es im Auto einfach wärmer war. Immerhin habe
ich heute endlich das Buggy-Piraten-Banner abgeben können, da ich Ralf
gestern und heute morgen nicht gefunden habe. Wieder zurück packte ich
auch den Sled - der wie eine Eins am Himmel stand - ein, da ich nach Hause
wollte. Auf dem Weg war ich noch schnell einkaufen. WOW, 4 Euro für ein
Glas Nutella! Zum Glück habe ich eigene dabei.
Jetzt sitze ich im Zelt, schaue mir die wenigen Fotos vom Tag an, höre
Musik und trinke „warmen“ Tee! Verdammt, wo ist der Heizstrahler?!?
Später werde ich noch lecker asiatisch kochen und dann wohl recht früh
schlafen gehen. Vorher werde ich mich aber wohl in den Schlafsack verkrümeln
und lesen – irgendwie werde ich diesen ungemütlichen Tag ja schon
noch totgeschlagen bekommen...
0.32 Uhr
Man,
was ein geiler Tagesabschluss! Nachdem ich über 4 Stunden im Zelt
verbracht habe – mit lesen, schlafen und lecker kochen – kam
mir um 22.30 Uhr die Idee, dass ja vielleicht das Wetter besser geworden
sei und ich mir den Sonnenuntergang ansehen bzw. Drachenfliegen könnte.
Gesagt getan, ab ins Auto und zum Strand. Die Sonne war zwar leider
schon weg, aber ein strahlend blauer Himmel – wo waren die Wolken
denn plötzlich alle hin? – lud zum Fotos machen geradezu
ein. Also packte ich schnell den Birdman aus, dem aber viel zu viel
Wind war, woraufhin der Sled als Fotomodel herhalten musste. Nach einer
halben Stunde hatte ich den Sled in allen möglichen Posen wunderschön
auf die Speicherkarte gebannt, wofür ich extra noch den Sandsack
mit dem daran zerrenden Sled über 250m bis zur Wasserkante gezogen
habe. Anschließend habe ich mich hinten die offene Heckklappe
gesetzt, meinem Sled zugesehen und dabei laut Matt Dusk gehört – was
will man mehr!?!
Jetzt habe ich gerade noch die Fotos durchgesehen und gehe gleich ins Bett.
Das Wetter sieht für morgen schonmal viiiel besser aus – hoffentlich
lässt der Wind auch noch etwas nach...
Samstag, 18.6.2005, 23.30 Uhr
Wie
stellt man sich wohl den perfekten Fanötag vor: blauer Himmel,
strahlender Sonnenschein, 3-4 Windstärken, gutgelaunte Menschen
und den ganzen Strand voll Drachen. Genau das war heute der Fall. Ok,
wir hatten teilweise etwas mehr Wind, wodurch nur starkwinderprobte
Drachen aus den Taschen konnten, aber das Wetter war einfach nur fantastisch.
Als ich gegen 10.00 Uhr an den Strand kam, erwartete mich schon ein
voller Drachenhimmel. Nachdem ich bei Reiner Hoffmann sämtliche
Neuheiten dieses Jahres bewundert hatte und ihm beim Aufbau seines
Spinnenetzes behilflich war, war es endlich soweit: Richard Wotten
und ich wollten unsere beiden Lamsons gemeinsam fliegen. Schnell hatte
ich meinen Lamson aufgebaut und er gesellte sich zu Richards, der schon
den ganzen Vormittag am Fanöer Himmel stand. Ein tolles Bild,
diese beiden Drachen im Wind stehen zu sehen. Leider musste Richard
bald danach los zum gemeinsamen Fliegen der Fanö-Classics, so
dass er seinen Lamson nach 30 Minuten wieder einpackte.
Ich ging daraufhin zu meinem Stammplatz der letzten Tage, in der Nähe
der blauen Fahne, direkt an den Dünen. Dort wurde alles aus den Taschen
geholt, was in etwa 4 Windstärken ab kann. So standen am Ende des Nachmittags
fünf Drachen von mir gleichzeitig friedlich nebeneinander am blauen Himmel.
Neben den Double Parasled und den Lamson Aerocurve gesellten sich der Schleierschwanzdelta
und mein neuer Brasington Kathedraldrachen. Als der Wind um 17.00 Uhr etwas
abnahm gesellte sich auch noch der Birdman dazu – ein tolles Bild. Rundum
kann man sagen war dieser Tag einfach wunderschön, weshalb wir überhaupt
keine Lust hatten um 19.00 Uhr alles einzupacken. Doch ich wollte zur Versteigerung
in die Reithalle und die beginnt immer um 20 Uhr!
Auf dem Campingplatz angekommen, aß ich schnell
etwas und machte mich dann auf den Weg zur Reithalle. Dort quatschte
ich erst sehr lange mit Rainer Hoffmann und Schmidts Pit. Nachdem ich
anschließend doch über eine Stunde der Versteigerung gelauscht
hatte, ich aber erhebliche Probleme mit meiner Allergie hatte und mir
auch kalt wurde begab ich mich um 23.00 Uhr zurück zum Zeltplatz.
Dort nahm ich mir mein iBook und die neue Fanö-DVD 2004 und begab
mich in den Aufenthaltsraum. Dort stellte sich aber zuerst heraus, dass
dort ein freies WLAN-Netz war, weshalb ich erstmal E-Mails nach Hause
schreiben konnte.
Jetzt sitze ich hier und tippe ein paar Zeilen über diesen wunderschönen
Tag. Gleich werde ich noch die DVD gucken und dann ist es auch sicherlich spät
genug!
Sonntag, 19.6.2005, 0.30 Uhr
Manchmal
hat man einfach Glück. So wie wir dieses Jahr mit dem Wetter auf
Fanö! Nicht nur, dass wir gestern super Wetter hatten, nein, heute
war der Himmel genauso blau, der Wind aber erheblich weniger, wodurch
die gesamte Leichtwinddrachenarmada an den Himmel konnte und es um
einige Grad wärmer war als gestern.
Ich war bereits um 9 Uhr am Strand, da ich nicht wieder nach Rainer Hoffmann
da sein wollte, dem ich schließlich heuet den ganzen Tag meine Circle-Box
vor die Nase halten wollte. Nachdem
ich diese an den Himmel gestellt hatte, baute ich zum ersten mal meine neuen „Silverballs“,
meinen neuen Windgarten auf – in den Dünen. Dort machte ich wunderschöne
Fotos von den im Sonnenlicht glitzernden Metallstreifen. Dann baute ich das
ganze etwas um, sodass es auch vom Strand aus zu sehen war. Und tatsächlich,
den ganzen Tag über kamen Leute um sich dieses glitzernde Etwas in den
Dünen anzusehen. Vielen gefiel es sehr gut –Ziel erreicht!
Heute war auch für mich endlich einmal die Zeit da einen großen
Rundgang am Strand zu machen. So zog es mich natürlich zu Robert Brasington
mit seinen neuen Windspielen. Leider waren diese fast alle verkauft, so dass
ich mir keines mitnehmen konnte... Aber immerhin konnte ich sie stundenlang
bestaunen – einfach fantastisch, was dieses Genie sich hat einfallen
lassen.
Bei dieser Gelegenheit zeigte mir auch direkt Ralf Maserski seine neue Kreation – einen
Edo mit einem mathematischen Muster gebaut, welches mehrere Besonderheiten
aufweist. Dazu kann er aber sicherlich besser Auskunft geben als ich.
Wieder zurück an meinem Platz stellte ich auch heute wieder viele Drachen
in den Himmel, So flogen nachher Circle Box, Flugzeugdrachen, Doppeldecker-Flugzeugdrachen,
Maserski BoxTower, Schleierschwanzdelta und Pfeilente nebeneinander her – ein
Wahnsinns-Bild.
Selbstverständlich wurde auch heute wieder viel getratscht, gequatscht
und gefachsimpelt. Und wie immer wurde ich von Tina und Fritz bestens mit Tee,
Plätzchen und Schatten (extrem wichtig heute!) versorgt. Hier noch mal
ein ganz herzliches Dankeschön!
Gegen 19.00 Uhr ließ der Wind plötzlich komplett
nach, wodurch fast alle Drachen zu Boden segelten. Doch jetzt war genau
der passende Wind für die Gespensterkette. Also raus mit dem Karton
und ganz schnell 40 Gespenster an den blauen Himmel gestellt – ein
tolles Bild mit den Dünen im Hintergrund.
Da ich heuet Abend keinen anderen Termin hatte und genug Zeit hatte, hatte
ich auch nichts dagegen mich erst mit Schmidts Pit und später mit Hans
(ich weiß leider seinen Nachnamen nicht, er ist aber sicherlich der klügste
Kopf aus Hamburg!) festzuquatschen. Erst um 22.00 Uhr begann ich mit dem Abbau
aller Drachen – und das waren eine ganze Menge. Kurz vor Schrankenschluss
auf dem Campingplatz – nach einem wunderschönen Sonnenuntergang
kam ich auf dem Campingplatz an, wo ich erstmal mit Andreas und Steven eine
Runde Indoorkiting auf der Campingplatzwiese veranstaltete – schön!
Anschließend musste ich erstmal spülen und konnte danach endlich
kochen und um 23.30 Uhr etwas zu Abend essen. Macht nichts, der tolle Abend
hat sich gelohnt!
Jetzt gleich geht es ab ins Bett – hoffentlich wird der letzte Tag morgen
auch noch mal so schön – schön wärs...
Montag, 20.6.2005, 22.50 Uhr
Man,
so viel Glück kann man ja schon fast gar nicht fassen. Wir hatten
heute genau das Wetter welches ich mir gestern gewünscht habe – Sonnenschein,
ein paar interessante Wolken am Himmel und einen super Wind – entgegengesetzte
Richtung zu gestern – mit 3-4 Windstärken - ein Traum!
Wiedermal ohne Frühstück fuhr ich um 9.00 Uhr sofort an den Strand
und war mit einer der ersten, der einen – ach was sag ich – mehrere
Drachen an den Himmel stellte. So hatte ich innerhalb einer halben Stunde,
den Birdman, Lamson Aerocurve, Double Sled und Brasington Kathedraldrachen
am Himmel. Im Laufe des Tages kamen dann auch noch Schleierschwanzdelta und
Cody hinzu.
Wiedermal wurde viel gequatscht und ständig kamen
nette Drachenflieger vorbei um ein Pläuschchen zu halten. Man hatte
heute einfach für alles Zeit. Verwunderlich war aber, dass es nicht
merklich leerer als gestern war. Ich hatte immer gedacht viele reisen
am Montag ab, dem ist aber wohl nicht so.
Gegen Mittag kam ich auf die schöne Idee, endlich noch mal meine Drachenfähre
auszupacken. Und so bekam mein flugerprobter Hase mehrmals die Möglichkeit über
Fanö-Strand mit dem Fallschirm abzuspringen – ein Spaß für
Hase und Mensch. Schön
war, dass ständig Spaziergänger stehen blieben und sich darüber
amüsierten wie der „arme kleine Hase“ von der Fähre in
die Lüfte gezogen und dann abgeworfen wurde.
Leider mussten Tina und Fritz heute Abend schon abreisen,
wodurch ich morgen alleine am Strand stehen werde, aber ich muss ja auch
spätestens um 14.00 Uhr die Insel verlassen. Aus diesem Grunde packte
ich um 19.00 Uhr wirklich alles ein. Das heißt, dass auch der Birdman
komplett entstabt und nicht wie in den letzten Tagen aufgebaut ins Auto
gelegt werden musste. Morgen früh werde ich dann mein Zelt ins Auto
schmeißen und noch so lange wie möglich am Strand fliegen
gehen.
Endlich habe ich es heute mal geschafft einen Burger
und Pommes am Strandimbiss zu essen – lecker. Nach einer kühlenden
Dusche sitze ich jetzt bei absoluter Windstille mit einem fast kalten
Becks Gold vor dem Zelt und reflektiere einen mal wieder wunderschönen
Fanötag. Schade, dass ich morgen weg muss. Aber einen Tag könnte
es doch noch schönes Wetter geben, oder?
Dienstag, 21.6.2005, 21.30
Uhr
Als hätte das Wetter gewusst, dass ich heute abreisen muss, war der Himmel
leicht bedeckt und es herrschte absolute Windstille. Trotzdem beeilte ich mich
mein Zelt abzubauen, welches aber leider von einem Miniregenschauer erst noch
mal nass wurde. War aber nach einer halben Stunde weggetrocknet und ich konnte
alles einpacken. Nachdem ich den Campingplatz verlassen hatte, fuhr ich noch
mal kurz zum Strand, wo ich in den Dünen erstmal frühstückte.
Dann machte ich eine kurze Abschiedsrunde, wobei ich nicht mehr viele Drachenfreunde
traf und machte mich wegen der absoluten Windstille (eigentlich wollte ich
noch ein paar Stunden fliegen) doch schon um 11.30 Uhr auf den Weg zum Hafen.
Mit mehreren kleinen Staus und zwei kürzen Pausen bin ich um 19.30 Uhr
zu Hause angekommen. Nach der Prozedur das Auto auszuladen sitze ich jetzt
auf dem Balkon und reflektiere diese wunderschöne Woche. Fanö, nächstes
Jahr siehst Du mich wieder!
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