Was
gab es vor dem diesjährigen Festival in Cervia Gerüchte, Probleme
und Rundmails. Recht kurzfristig stand erst fest, wie das Festival über
die Bühne gehen sollte. Alle Drachenflieger hatten sich für
eine Beteiligung an den Hotelkosten ausgesprochen, um diese tollen Tage
auf keinen Fall ausfallen lassen zu müssen.
So kam es, dass die Drachenfliegerinnung zum ersten Mal mit zwei Personen
nach Italien aufbrach. Lange vorher hatte ich Annika auf dieses Festival
vorbereitet. Ich glaube es gab im letzten halben Jahr keinen Tag, an
dem ich ihr nicht von Cervia vorgeschwämrt hatte.
Und meine Schwärmerei scheint ansteckend gewesen zu ein. Denn wir genossen
gemeinsam 10 wundervolle Tage an der italienischen Adria.
Schon bei der Ankunft in Cervia fühlte ich mich wieder wie zu Hause und
Annika sich sofort in die große Familie der Drachenflieger aufgenommen.
Jeder begrüßte jeden aufs herzlichste – ein tolles Gefühl.
Zwar gab es dieses Jahr keine gemeinsame Unterkunft
für alle Drachenflieger, aber die Aufteilung auf drei Hotels mit
gemeinsamem Speisesaal im Hotel Lungomare tat der Stimmung keinen Abbruch.
Im Gegenteil: So traf man sich abends des öfteren am Strand oder
aber in der Bar des Hotel Trocadero, welches zufälligerweise auch
unsere Unterkunft war – sehr praktisch.
Auch das gemeinsame Strandleben ist immer wieder ein Genuß. Wir verbrachten
die Tage wieder in einer gemütlichen 6er-Runde mit Helen und Robert Valkenburgh
und Gabi und Jürgen Ebbinghaus. Es wurde viel gelacht, getratscht und
natürlich auch viel Drachengeflogen. Einfach toll, wie nah man Drachen
nebeneinander an den Himmel nageln kann.
Ein Highlight dieses Jahr war für uns auch der
gemeinsame Lunch, zu dem wir viele befreundete Drachenflieger spontan
eingeladen hatten. Bereits im Vorfeld waren Tapeziertisch, Tischdecken
und Essen organisiert worden. Umso erfreulicher war es, dass die meisten
der zu uns gestoßenen Gäste etwas zu essen oder zu trinken
mitbrachten. So wurde aus unserer kleinen Lunchrunde ein richtiges „Familienfest“.
Hauptbetätigungsfeld für uns waren dieses
Jahr unsere neuen „White Flags“ – 100 weiße Fahnen
mit einer Höhe von 150cm, die wir jeden Tag in einer anderen Formation
aufbauten. Ob als dicker Haufen, lange Linie, geschwungene Linien an
der Wasserkante, oder in Kombination mit meinen „Coloured Flags“.
Jeden Tag wurden 100 Löcher gebuddelt und die Fahnen somit im Sand
verankert.
Mit Teelichtern beleuchtet, waren unsere Fahnen sicherlich auch ein großer
Hingucker bei „La notte die Miracoli“ am Samstagabend.
Zum Glück hatte ich das Abendessen vorsichtshalber ausfallen lassen und
verbrachte den Abend damit die Fahnen neu aufzustellen und die Papiertüten
mit Sand zu befüllen. Mit Hilfe der anderen brannten auch fast 200 Teelichter
zwischen den wehenden Fahnen, als die ersten Zuschauer eintrafen – ein
toller Anblick.
Gemütlich mit einem Cuba Libre in der Hand (unserem Zweitgetränk
nach Rotwein) genossen wir den Abend und die vielen Lichtinstallationen am
Strand.
Selbstverständlich durfte nach dem letzten Jahr
dieses Jahr der Workshop nicht fehlen. Hatte ich letztes Jahr nur geholfen,
wollte ich diesmal selber einen veranstalten. Dieser verlief zwar nur
mit mäßigem Erfolg, hat mich aber bestärkt nächstes
Jahr wieder aktiv zu werden.
Sehr erfolgreich war dagegen der Workshop von Gerrie und Anni, mit denen wir
bei jedem Abendessen zusammensaßen und viel Spaß hatten.
Dieses Jahr gönnte ich mir auch mal wieder einen
Strandfreien Tag. Ich hatte Annika versprochen nach Florenz zu fahren,
was wir am Freitag auch in die Tat umsetzten. Die Hinfahrt war für
mich im wahrsten Sinne des Wortes eher zum kotzen, aber landschaftlich
ansonsten wunderschön. In Florenz sahen wir uns viele schöne
alte Gebäude an, stiegen 463 Stufen auf den Dom und genossen das
wohl teuerste Eis der Welt – aber lecker war es, muss man zugeben.
Ja und wie immer: viel zu schnell war das Ende dieses
tollen Festivals gekommen. Trotz einer kurzfristigen Verschiebung unserer
Abreise um fast einen ganzen Tag, gingen 10 wundervolle Tage mal wieder
viel zu schnell zu Ende.
Wie danken der Familie Capelli für ihr unermüdliches
Engagement für dieses tolle Festival und für die große
Familie.
Wir hoffen Euch alle nächstes Jahr wiederzusehen – die Planungen
für den Workshop und „La notte die miracoli“ laufen bereits
auf Hochtouren!
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