Zum bereits 4. Mal hatten Marcus Ertl und Paul Exner zum Drachenforums-Workshop nach Rodgau eingeladen. Diesmal als Workshopleiter dabei: der ebenfalls aus dem Orgateam stammende Thorsten Böcher. Er hatte seinen „Korona“, mit dem er im Jahr 2007 bei der Deutschen Meisterschaft teilgenommen hatte, zur Verfügung gestellt.

Der Andrang bei den Anmeldungen war wie immer groß, so dass die Organisatoren alles daran taten, die Tische noch enger zu stellen – was überhaupt kein Problem war – so dass im Endeffekt 17 Teilnehmer gleichzeitig einen Korona bauen konnten. Auch mit dabei: wir beide, wobei Annika ihren ersten komplett selbstständig gebauten Drachen vor sich hatte.

Wie immer war alles bestens vorbereitet, die Teile auf dem Tuch sogar schon angezeichnet, wodurch wir sofort mit der Ausschneiderei und dem Nähen starten konnten.
Doch kurz nach dem Start zeigten sich erste Probleme: der Saum! Während Florian Annika immer gut zuredete und sagte, dass das kein Problem sei und sie das schaffen würde, verzweifelte sie immer mehr, bis sie Florian sogar das Wort „Saum“ verbot. Oha!
Doch es kam noch viel besser! Mit ein wenig Gefummel bekam Annika tatsächlich alle eklig-runden Säume hin – und Florian verzweifelte völlig, trennte dreimal wieder auf und entschied sich im Endeffekt für einfachgefaltetes, selbstgeschnittenes Saumband. Gut, sieht auch toll aus, aber angekündigt hatte er es anders ;-)

Der Rest des Tages verlief wie im Flug. Emsig wurde überall gebaut. Auch wenn Florian doch ziemlich genervt von den ewigen Kommentaren wie „Du bist ja immer noch am Saum, du müsstest doch schon längst fertig sein“ war. Aber der Satz von Nico entschädigte für alles: „Mama, Du brauchst nicht verzweifeln, Florian ist auch noch nicht fertig“. Der war super ;-)
Im Endeffekt waren wir beide die letzten, die mit den Näharbeiten aufhörten – weil es wie immer ganz plötzlich ganz stressig wurde und alle meinten aufräumen zu müssen - und zum Gruppenbild nur zwei nicht-abgespannte Koronas vorzeigen konnten. Aber egal, der Spaß am Bau zählt – nicht die Geschwindigkeit!

A propos Spaß: den hatten wir auch beim anschließenden gemütlichen Ausklang in „der Krone“. Dort gab es lecker Essen und für den ein oder anderen auch genügend gutes deutsches Bier.
In gemütlicher Runde saßen wir mit den Schweizer Drachenfreunden da und quatschten und quatschten. Bis wir dann plötzlich feststellten, dass es schon nach 0.00 Uhr war. Und wir hatten noch 300km Fahrt vor uns! Also ab auf die Piste und totmüde Richtung Norden gefahren. Hundskaputt aber überglücklich über zwei tolle neue Drachen, fielen wir um 3.30 Uhr in die Betten.

Am Sonntagmorgen wurden die beiden Drachen nach dem Frühstück ganz schnell abgespannt und bereits eine halbe Stunden später konnten wir sie auf der Südwiese in Lüdinghausen zum Jungfernflug in den Himmel schicken – bei 0,5 Bft.!
Annika bekam ihr Strahlen gar nicht mehr aus dem Gesicht. Jetzt weiß sie auch, wie es sich anfühlt „seinen“ Drachen am Himmel zu sehen!


Es geht los: Annika schneidet die vorgezeichneten Teile aus.


Überall wird hochkonzentriert gearbeitet.


Ob mit Schere oder Cutter - jeder schneidet mit seiner Methode.


Ganz schön eng war es im Workshopraum. Aber egal - hauptsache alle die wollen, können mitmachen!


Das Objekt der Begierde - der Korona.


Richtig so, nur nicht die Gut Laune verderben lassen durch so einen blöden Saum!


Vielleicht hilft ja vorfalzen?


Ein paar Stunden später: die meisten Drachen werden bestabt und abgespannt - und plötzlich wird es hektisch.


Das kann sich sehen lassn: 14 von 17 Koronas sind so gut wie fertig! Und keine Farbkombination ist doppelt vorhanden - toll!


Das Beweisfoto von Sonntagvormittag mit bereits fertig abgespannten Drachen.


So strahlt nur eine, die gerade ihren ersten Drachen fliegen lässt!


Wunderschön stehen die beiden ruhig am Himmel.


Und bei absoluter Flaute kann man sogar etwas damit spielen. Ein toller Drachen - Danke, Thorsten!