Nach einem Riesenerfolg im Vorjahr wollten wir natürlich auch bei der 6. Auflage des Detmolder Drachenfestes dabei sein. Lange im Voraus hatten wir uns angemeldet – in der Hoffnung, dass mit Töchterchen Nr. 2 alles gut gehen würde und wir wirklich kommen könnten. Am Tag davor sah alles gut aus und wir freuten uns, sehr viele Drachenfreunde – besonders Daniela & Gerhard aus Österreich wieder zu sehen.
Nach einer problemlosen Fahrt kamen wir gegen 14 Uhr am Freitag auf dem Gelände an und wurden schnell vom Ordnungspersonal auf das Festgelände geleitet. Dort durften wir uns einen Stellplatz aussuchen. Doch leider waren bereits lange Strecken am Flugfeld mit Flatterband oder anderen Dingen abgesteckt – als Reservierung für andere, noch kommende Drachenflieger. Das fanden wir ehrlich gesagt ziemlich blöd. Da macht man sich extra früher auf die Reise und bekommt dann doch keinen richtig guten Patz, weil alles von ein paar ganz früh angereisten reserviert wird. Aber egal, am Ende des Zaunes oben am Fugplatz, fanden wir ein schönes Plätzchen für unseren Wohnwagen.
Schnell war der Wohnwagen richtig gestellt und das Vorzelt aufgebaut. Doch bevor Florian mit Vollgas alle Fahnen und Schleier aufbaute, bekamen wir die Info, dass wir den ganzen Freitag noch nicht Drachenfliegen durften. So ein Mist! Na gut, so hatten wir genügend Zeit alles auszupacken, die KAP-Bilder auf die Halterungen zu kleben und das schöne Wetter zu genießen.
Am Abend gab es wie im letzten Jahr wieder Freibier und für jeden Drachenflieger eine sehr leckere Bratwurst. Dazu viele nette Gespräche sowie Klatsch & Tratsch aus der Drachenszene – ein rundum gelungener Abend.

Am Samstagmorgen wurden wir von herrlichstem Sonnenschein und zwei unausgeschlafenen Österreichern geweckt. Daniela & Gerhard waren so schnell unterwegs, dass sie pünktlich um 8 Uhr an unserem Wohnwagen ankamen. Nach einem gemeinsamen Frühstück im Hangar 21 – vielen Dank für die tolle Verpflegung!!! – war es auch 10 Uhr und wir konnten endlich Drachen fliegen. Wenn denn der Wind da gewesen wäre. Also schauten wir uns erst die Ausstellung „Streifen für die Ewigkeit“ von Willi Koch im Hangar an: beeindruckend, was der Mann genäht und gebaut hat und wie die vielen Helfer das alles wunderschön in dem großen Hangar platziert haben!
Wieder am Wohnwagen angekommen, begann ein toller Tag mit vielen Gesprächen, viel Schwitzen und ein wenig Drachenfliegen. Der Wind war leider sehr unbeständig, aber wir gaben unser Bestes.
Ohne, dass man sich großartig abgesprochen hätte, fanden fast alle anwesenden KAPer den Weg zu unserem Stellplatz und so fand vor unserem Wohnwagen ein Mini-KAP-Treffen nach dem anderen statt. Außerdem war unsere mobile KAP-Ausstellung „Die Welt von oben“ wieder ein Publikumsmagnet und so waren wir den ganzen Tag damit beschäftig über KAP zu reden – mit anderen KAPern oder Besuchern.
Für Daniela hatten wir noch eine große Überraschung dabei: extra für sie hatte Florian ein neues Barbapapa-Banner mit Bababo darauf genäht. Was sie erst viel später realisiert hat: das Banner war für sie und wird aber jetzt in Purkersdorf wehen. Da war die Freude groß.
Gegen Abend konnte Florian auch endlich ein wenig KAPen, weil der Wind zwar nicht aufgefrischt hatte aber in großen Höhen sehr gleichmäßig blies – und das bei wunderschönem Abendlicht.
Nach einem leckeren Abendessen freuten wir uns nun alle auf das Nachtfliegen mit anschließendem Höhenfeuerwerk. Daniela und Gerhard machten sich mit Stativ bewaffnet auf den Weg zum Flugfeld. Wir wollten den Blick vom Wohnwagen aus genießen, da Lena ja bereits schlief. Bevor Florian sie ins Bett brachte, machte er allerdings die Heckklappe vom österreichischen Auto zu – man wollte ja nichts daraus klauen lassen.
15 Minuten später: Lena schlief, wir sahen dem Nachtfliegen zu, kamen Dani und Gerhard wieder und fragten ziemlich entsetzt: „Wer hat das Auto zugemacht?“ Florian stellte daraufhin klar, dass er es nur gut gemeint hätte, worauf aber die Antwort kam: „Das ist schlecht! Das Auto ist abgeschlossen und unser Schlüssel liegt drin!“
Lieder stellte sich heraus, dass auch der Zweitschüssel im Auto lag – da war guter Rat teuer.
Nach langem Überlegen versuchte Florian, bei seiner Versicherung anzurufen – dafür hat man ja einen Schutzbrief. Leider war aber nach 15 Minuten kostenpflichtiger Hotline immer noch nur: „Bitte warten“ zu hören. Also wurde der ADAC angerufen – danke an Kai Höbler für den Tipp. Doch da stellte sich das nächste Problem dar: Wir sind keine ADAC-Mitglieder. Doch das sollte kein wirkliches Problem sein, sie wollten jemanden schicken der auf Rechnung arbeitet. Während Florian der Dame am Telefon erklärte um welches Auto es sich handelte, ballerte hinter uns das Höhenfeuerwerk los. Muss toll gewesen sein, war nämlich ziemlich laut ;-)
Und dann hieß es: Warten!
Während Annika bereits bei Lena im Wohnwagen war, machten die anderen drei es sich im Vorzelt bequem, wenn man da bei völliger Übermüdung durch die Nachtfahrt überhaupt von reden kann.
Nach nur einer Stunde war der ADAC-Mensch schon da und wir leiteten ihn mit unserem Auto zu unserem Stellplatz. Zu so einem abgelegenen Pannenort war der auch noch nie geführt worden. Noch während wir uns freuten gleich das Auto aufschließen und dann endlich schlafen zu können, platze die Bombe! Als er sah dass es sich nicht um unser Auto handelte sagte er: „Das kann ich nicht aufmachen, dann muss ich jetzt wieder fahren!“
Man glaubt es nicht, aber wir haben eine halbe Stunde auf den Mann eingeredet und ihm alles mögliche vorgeschlagen (Bestechung war nicht dabei). Im Endeffekt ist Florian jetzt ADAC-Mitglied. :-) Nach dem Ausfüllen des Antrages dauerte es auch keine 3 Minuten mehr und die beiden hatten ihren Schlüssel wieder.
Schnell verabschiedeten wir uns und die beiden fuhren ins Hotel während Florian ins Bett fiel. Man, was ein Abend! Merke: Nie wieder wird eine offen stehende Autotür zugemacht, nie wieder!!!

Der Sonntag begann mit Regen, wurde dann zwar wieder trocken, lieferte auch ein wenig Wind, doch gehen Mittag kam der nächste Schauer. Doch danach wurde es richtig schön und auf Drängen Gerhards hin, machten wir uns auf den Weg zum Rokkakukampf.
Mit einem geliehenen Drachen gelang Florian direkt im 1. Durchgang ein passabler 3. Platz.
Beim 2. Durchgang war Florian allerdings nicht ganz bei der Sache, weil währenddessen ein Krankenwagen das gesamte Flugfeld entlang fuhr und nur knapp vor unserem Wohnwagen stehen blieb. Da hatten sich schon diverse schlimme Befürchtungen zusammengebraut. Doch es war zum Glück nicht Annika, sondern „nur“ ein Wespenstich bei einer älteren Dame.
Also konnten wir uns wieder dem Rokkakukampf widmen, der inzwischen bei Sonnenschein zu einer schweißtreibenden Angelegenheit geworden war.
Völlig überraschend war Florian am Ende der drei Durchgänge 3. – hinter Gerhard (1.) und Meik (2.).
Wieder am Wohnwagen bekam Florian den geliehenen Rokkaku auch noch von Gerhard geschenkt. Vielen vielen Dank dafür!
Da kurze Zeit später eine graue Wolke am Himmel immer näher kam, fingen wir auch bald an einzupacken. Doch zum Glück zog sie weiter, kurz nachdem das Vorzelt trocken eingepackt war. Doch kurz vor 17 Uhr kam die nächste Gewitterfront die uns auch voll erwischte – allerdings hatten wir ALLES vorher eingepackt. Nur der Wohnwagen musste noch ans Auto. Das reichte um Gerhard und Florian komplett nass zu machen. Doch nach 15 Minuten war der Regenguss auch wieder vorbei und wir konnten uns noch richtig von Daniela und Gerhard verabschieden. Wer weiß, wo und wann wir uns das nächste Mal sehen.
Sehr glücklich über ein tolles Wochenende verließen wir kurz nach 17 Uhr die Wiese und machten uns auf eine fast staufreie Heimreise.

Vielen Dank an alle, die dieses Wochenende für uns so schön gemacht haben!
Wir freuen uns auf 2013!

 

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