…oder auch:
Das katastrophalste Drachenfest aller Zeiten - für uns.

Wie fast alle Drachenfeste im Juli, kam auch Norderney für uns ganz spontan. Durch einen Bannerauftrag war der Kontakt mit Klaus Kohler von Sehstücke Norderney entstanden. Schnell kam von ihm eine Einladung auf die Insel, die wir dankend annahmen. OBWOHL Florian bis dahin immer behauptet hatte, NIEMALS nach Norderney zu fahren. Als alter Juist-Zivi muss man darauf beharren. Aber wir taten es trotzdem!
Nach einer problemlosen Fahrt kamen wir gegen Mittag in Norddeich an der Mole an und konnten nach kurzer Zeit auf die Fähre fahren. Nach ca. 1 Stunde waren wir bereits auf Norderney und fuhren zum angegeben Parkplatz, der uns in den nächsten 5 Tagen als Campingplatz dienen sollte.
Als wir ankamen, sagte Florian gerade zu Annika: "Ich weiß überhaupt nicht wer an diesem Wochenende so alles kommt" als die ersten bekannten Gesichter aus Oberhausen und Münster auftauchten - welche Freude!
Schnell war ein Platz für den Wohnwagen gefunden - ganz hinten in der Ecke, weil wir als letzte am Montag abreisen wollten. Doch dann begann das katastrophale Wochenende!
Zwar hatte Florian im Seitenspiegel auf das Auto von Jürgen geachtet, aber nicht auf die aufstehende Heckklappe! So wurde mit einem lauten Knall die Tür und die Bordwand des Wohnwagens aufgeschlitzt und die Heckklappe von Jürgen etwas "abgerundet". Scheiße!
Naja, nicht zu ändern, das Auto ging noch zu, der Wohnwagen war noch bewohnbar, also aufbauen.
Dann wurde es plötzlich sehr hektisch, weil innerhalb der nächsten Stunde ALLE ihre Autos leerräumen mussten um das Drachengepäck mit einem bereitstehenden LKW zum Strand fahren zu lassen.
So mussten wir während des Vorzeltaufbaus schnell an den Strand flitzen, weil wir dort natürlich unser Gepäck wieder in Empfang nehmen mussten. Doch wie sich herausstellte, stand dort noch kein einziges Zelt, in dem wir die Sachen hätten lagern können. Also bauten wir diese gemeinsam auf und schnell war alles verstaut. Zu allem Überfluss schrammte sich Florian an einem Zelt auch noch den rechten Mittelfinger stark blutend auf.
Wieder am Wohnwagen angekommen, gab es ein kleines Abendbrot wonach wir einen Spaziergang mit dem Laufrad in die Stadt unternahmen. Wir sind ganz ehrlich: so ganz begeistert hat uns die Stadt nicht. Als alte Juisturlauber ist man gemütlichere Straßen und Häuser gewohnt. Aber die Abendstimmung auf der Promenade war wirklich schön, zumal das Wetter einfach fantastisch war!
Nachdem wir uns noch schön verlaufen hatten, fielen die Kinder völlig geschafft in die Betten. Florian hatte anschließend noch einen lustigen Abend mit Jürgen und Michael nebst deren Frauen.

 

Blick über die Promenade Richtung Westen..
montiert aus 3 Bildern (quer)

Blick über den Strand
Richtung Westen
montiert aus 3 Bildern (quer)

 

Der Freitag begrüßte uns mit strahlendem Sonnenschein. Schnell gingen wir an den Strand, wo es für alle im Zelt ein leckeres Frühstück gab. Das hatte Flair!
Nach einem Briefing mit Klaus begannen wir schnell den Strand bunt zu machen. Leider wurde es aber nach kurzer Zeit diesig und die Sonne blieb erstmal verschwunden. Das hat die Fotoausbeute auch leider sehr eingeschränkt. Trotzdem ließ Florian es sich nicht nehmen Luftbilder zu machen. Eine gute Entscheidung, wenn man den weiteren Verlauf des Wochenendes betrachtet.
Nach einem ersten KAP-Rundgang mit vielen interessanten Gesprächen mit Festival-Besuchern, kamen die Mädels vom Mittagsschlaf aus dem Wohnwagen zurück und wir erkundeten gemeinsam den Sand und das Meer.
Bei einem zweiten KAP-Rundgang am Nachmittag wurde Klaus (der sehr begeisternd moderierte) auf Florian und sein Rig aufmerksam und erklärte dem Publikum die Luftbildfotografie. So kam es auch zu einem Spontan-Interview auf dem Flugfeld mit dem Drachen in der Luft, was die Anspannung ordentlich steigerte.
Leider begann es gegen 15 Uhr zu tröpfeln und es regnete kurzzeitig ordentlich, so dass vieles richtig nass wurde. Doch als wir quasi alles eingepackt hatten, war es wieder trocken und die Sonne ließ sich sogar mal wieder blicken.
Doch kurz vor dem Abendessen schüttete es auf dem Campingplatz nochmal richtig los - zur Freude von Lena, die sofort mit Gummistiefeln durch die Pfützen hüpfte.
Nachdem die Frauen schlafen gegangen waren, liefen Florian und die anderen Drachenflieger nochmal zum Strand, weil wir ganz spontan vom Veranstalter des Festivals Summertime@Norderney zum Auftaktkonzert von Gildo Horn eingeladen worden waren. Doch wie es sich für eine bekloppte Meute Drachenflieger gehört, gingen wir nicht einfach zum Konzert, sondern marschierten mit den großen Grimsel-Bannern mitten ins Publikum. Da hat der Gildo sich richtig gefreut, wo er doch vor halb leeren Rängen spielen musste.
Nach einer richtig guten Party ging es wieder zum Strand, wo der Abend leider kippte, als die Unwetterwarnung für den nächsten Morgen die Runde machte. Schnell wurde in jeder Ecke diskutiert und jeder hatte eine andere Meinung. Die vorher getrunkene Menge Bier half da nicht, die hochkochenden Emotionen zu bremsen.
Im Endeffekt wurde der Entschluss gefasst: alles muss vom Strand. Also bildeten wir gegen Mitternacht Ketten, um die vier Zelte leer zu räumen, alles auf die Promenade zu schmeißen, in Anhänger und Autos zu verfrachten und die Zelte flach zu legen. In der Hoffnung am nächsten Mittag alles wieder einräumen zu können.
Nach einem letzten Abendbier auf dem Campingplatz fielen wir gegen 1.30 Uhr ins Bett.

Um 5 Uhr klingelte Florian Handy uns aus dem Schlaf. Und nach einem unerfreulichen, familiären Anruf stand fest: wir müssen heute noch abreisen! Doch wie das? Wir hatten alle Drachensachen in diversen Autos am Strand verteilt und standen mit dem Wohnwagen in der hintersten Ecke! Also begannen wir mit Hilfe von Ela und Markus erstmal unser Auto auszuparken - was eine Millimeterarbeit von Markus!
Anschließend ging es zum Strand, wo wettertechnisch außer etwas Regen zum Glück nichts passiert war. Gemeinsam mit den anderen wurden alle Drachensachen wieder an den Strand geschmissen. Unsere Sachen sortierte Florian sofort aus, damit sie mit unserem Auto zum Wohnwagen gebracht werden konnten. Dort wurde schnell das Vorzelt abgebaut und der Wohnwagen mit Hilfe der anderen vom Platz geschoben. Komisch: Keiner wollte, dass Florian ihn vom Platz zieht. Wieso nur? ;-)
Nach einer letzten Abschiedstour am Strand, die uns wirklich schwergefallen ist, fuhren wir zum Hafen - in der Hoffnung nicht 3-4 Stunden warten zu müssen. Denn es war Samstag - Hauptabreisetag!
Aber damit uns endlich mal etwas gelang an diesem Wochenende, kamen wir bereits nach einer Stunde auf's Schiff und waren schnell in Norddeich.
Nach einer anstrengenden Fahrt (Florian hatte ja fast kaum geschlafen in der Nacht) kamen wir hundskaputt zu Hause an.
Schade schade, dass wir so früh aufbrechen mussten. Aber dieses Wochenende war einfach nicht unseres.
Klaus, wir bedanken uns ganz herzlich bei Dir und Deinen Helfern für dieses trotzdem tolle Wochenende und hoffen, dass wir uns doch 2013 Wiedersehen! Wir würden sehr gerne wiederkommen - und dann bleiben wir auch die ganzen Tage da - versprochen!

Ach so, was nicht unerwähnt bleiben soll: unsere Pechsträhne hatte ja noch ein paar kleine Zusatzdetails:
1. Am Freitagmorgen war nach dem Frühstück der Hinterreifen von Lenas Laufrad plötzlich platt und nirgends eine Luftpumpe aufzutreiben, also musste sie die restlichen Tage laufen.
2. Auch Florians rechter Zeigefinger wurde beim Abbau eines Drachen am Freitag noch in Mitleidenschaft gezogen.
3. Beim Abbau des Wohnwagens hatte sich Hans genau auf unser Stromkabel gestellt. So musste er, der gerade auf dem Weg zum Strand war, wieder zurückgerufen werden, sein Auto wegfahren und wir konnten weiter packen.
4. Als wir total müde zu Hause ankamen und die Kinder schlafen legen wollten, war das Babyfon für Lena kaputt - warum auch immer - einfach so.

 

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