Nachdem wir in den letzten drei Jahren zu viert auf Fanø insgesamt 4 Wochen verbracht haben, davon aber nicht mehr als 4-5 Tage am Strand verbringen konnten, hatten die Damen der Janichs gründlich die Nase voll von der Insel. Dazu kommt die Schule, die es unmöglich machte in diesem Jahr zu viert zu kommen. Da für die Bannerinnung, Florians Firma, Fanø aber ein wichtiger Termin im Jahr ist, beschlossen wir, dass er in diesem Jahr alleine nach Fanø fahren sollte – für 4 Tage. Hier kommt sein Bericht:

Schon im letzten Jahr, als die Idee reifte, dass ich alleine fahren könnte, boten mir Marcus Ertl und Paul Exner einen Schlafplatz in ihrem Haus auf Fanø an. Leider musste Paul aus persönlichen Gründen ganz spontan absagen, wodurch ich mit Marcus alleine im Haus war. Da hatten wir genügend Platz.
Nach einer problemlosen Fahrt ohne Stau (!!!) erreichte ich Esbjerg um 22.45 Uhr. Da hatte ich gerade die Fähre verpasst - dachte ich. Doch die nächste fuhr bereits 5 Minuten später. Jetzt musste nur noch das Fährticket von der Fähraktion getauscht werden, so dass die Schranke es auch akzeptierte. Nach einer kurzen Verhandlung mit einem Monitor an der Schranke fuhr ich in die Verkaufsstelle und bekam ein gültiges Ticket. Schnell ging es auf die Fähre, die sofort ablegte. So kam ich im Finstern um 23.02 Uhr auf der Insel an. Auch mal eine nette Erfahrung.
Marcus war so nett und hatte auf mich gewartet, ließ mich ins Haus und zeigte mir mein Zimmer. Natürlich wurde danach noch lange gequatscht und viel zu spät ging es in die Betten.

 

Am Donnerstag musste Marcus ganz früh raus, da der Workshop der Fanø classics mit Ron Gibian in der Schule in Nordby anstand. Dort schaute ich mich nach dem Frühstück auch mal um und bestaunte die schönen Drachen. Schade, dass ich mich zu diesem Workshop nicht angemeldet hatte.
Doch statt dessen fuhr ich anschließend an den Strand und verbrachte einen wunderschönen Tag bei strahlend blauem Himmel, warmen Temperaturen und ganz leichtem Wind in Höhe des Badesti 6, allerdings an der Wasserkante. So, dass mich kaum jemand finden konnte, wie mir später vorwurfsvoll berichtet wurde.
Der Höhepunkt des Tages war die Übergabe des neuen Banners, der Nr. 300, an Iris und Axel Goldbach aus Hamburg. Das war Freude pur!
Den Rest des Tages verbrachte ich mit Faulenzen, Drachen fliegen, KAPen und vielen netten Gesprächen mit vielen Freunden die mich sehr wohl gefunden haben.
Am Abend ging es zur Reithalle wo wir bei strahlendem Sonnenschein bis fast 22 Uhr im T-Shirt standen. In den letzten beiden Jahren haben wir uns dort Donnerstagsabends in Winterjacken den Tod geholt. Verrückt!
Zum Sonnenuntergang fuhr ich nochmal zum Strand, stellte schnell ein Workshopbanner auf und genoss die Stille und die letzten wärmenden Strahlen der Sonne. Dieser Tag war ein absoluter Genuss!

 

Durch meine mitgebrachte Erkältung konnte ich in der kommenden Nacht kaum schlafen. Vielleicht lag es aber auch an der Vorfreude und Aufregung, so dass ich um 7 Uhr aufstand und mich strandfertig machte. Heute war der Tag: das 1. offizielle Bannertreffen der Bannerinnung!
Bereits um 8 Uhr baute ich in Rindby am Strand die ersten Banner auf. Damit war ich auch fast 2 Stunden beschäftigt, denn wie sich nachher herausstellte, hatte ich alleine 49 Stück dabei. Schon das sah toll aus.
Doch von überall kamen immer mehr meiner Kunden oder Workshopteilnehmer mit ihren Bannern an und stellten sie in einer Reihe dazu. Irgendwann reichte die knapp 80m lange Reihe nicht mehr und die Banner wurden in 2. und 3. Reihe aufgestellt. Der Wahnsinn! Dazu schien die Sonne und ein ganz leichter Wind ließ die Stoffmassen leise im Wind flattern.
Am Donnerstagabend hatte ich geschätzt, dass wir auf 80 Banner kommen würden. Nach einer schnellen Zählung um 11 Uhr waren es bereits 119, doch es kamen immer noch mehr.
Das amtliche Endergebnis welches ich zweimal persönlich gezählt habe, war 146 Banner, die gleichzeitig am Strand standen. Ein voller Erfolg.
Von manchen hörte ich, dass das ja mein Lebenswerk sei. Mit noch nicht ganz 38 Jahren bin ich davon aber hoffentlich noch weit weg! Da sollen noch viele Banner folgen!
Vielen vielen Dank an alle, die mit ihren Bannern oder ihrer Mitarbeit dazu beigetragen, haben, dieses schöne Bild an den Strand zu zaubern. Ich war den ganzen Tag völlig geflashed!
Nach und nach lichteten sich die Bannerreihen danach wieder und jeder verstreute sich am Strand in seine Richtung. Direkt daneben gab es kurze Zeit später Pinkland, in Gedenken an den vor 2 Tagen verstorbenen Erfinder Lutz Treczoks.
Da es mir in Rindby am Strand zu ungemütlich war und der Wind doch erheblich auffrischte, baute ich alle Banner gegen 15 Uhr ab und fuhr in Richtung Fanø Bad. Auf dem Weg parkte ich „kurz“ bei meinen Freunden von Stieg op aus Eckernförde und Rendsburg. Und da das so eine nette tolle Truppe ist, blieb ich dort bis zum Abend. Vielen Dank für diese lustigen Stunden!
Nach dem Abendessen bei Stoppestedet fuhren Marcus und ich zu Familie Dietrich zur Hausparty. Leider ging es mir am Abend echt bescheiden (inzwischen saßen die Nebenhöhlen zu) wodurch wir nicht so lange blieben. Vielen Dank aber auch an dieser Stelle nochmal für die Einladung.

 

Der Samstag war grauer und kälter als die vorherigen Tage, aber trotzdem noch toll. Schnell war morgens der Windschutz aufgebaut, der mal wieder Magnet für viele Gäste war. Ständig kam ein Drachenfreund nach dem anderen zum Quatschen vorbei. Es funktioniert wirklich: Kaum stehe ich am Badesti 6, findet mich jeder. Verrückt.
So verbrachten wir einen sehr netten, plauderintensiven Tag am Strand, der nur von einem ganz kurzen Regenschauer unterbrochen wurde. Doch kurz danach gab es sogar wieder blauen Himmel und Sonnenschein.
Am Abend ging es zur Reithalle zur Versteigerung, von der ich allerdings nicht viel mitbekam, weil ich hauptsächlich mit vielen Freunden gequatscht habe. Man trifft sich ja am Strand sonst nicht ;-)
Hier ergab es sich, dass ich ganz spontan von Siggi und Anke zu einem hessischen Umtrunk eingeladen wurde. Das wurde auch noch ein lustiger und leckerer Abend im Wellnesstempel der Rodgauer im Hümpelvej. Vielen Dank an Euch alle!

 

Der Sonntag zeigte sich von seiner typischen Fanøseite: Grau und sehr windig.
Nachdem wir das Haus geräumt hatten und Marcus sich auf den Heimweg gemacht hatte, fuhr ich nochmal zum Strand und schaute mich um. Schnell war ich wieder bei Stieg op gelandet, die alle im Windschatten ihrer Autos auf besseres Wetter warteten.
Das kam leider nicht, es wurde aber immer kälter. Trotzdem verbrachten wir einige lustige Stunden miteinander bevor ich dann doch beschloss, mich auf den Heimweg zu machen. Jetzt sollte der Stau am Hafen ja weg sein.
Pustekuchen! Schätzungsweise 11 Fähren musste ich warten, bis ich um 15 Uhr endlich das Festland erreichte. Zum Glück standen im Auto hinter mir Monika und Michael Heyduck und die Sonne kam langsam raus. So verbrachten wir die nächsten 2 Stunden mit Quatschen. Zwischenzeitlich kam noch Ralf Maserski dazu und half uns, meine Haribovorräte zu vernichten. Das war ein sehr netter Abschluss für diese 4 tollen Tage.
Ziemlich geschafft und müde kam ich um 23 Uhr endlich zuhause an. Aber eins war sofort klar: Diese 4 Tage haben sich gelohnt. Ich hoffe auch 2017 wieder dabei sein zu können!

Vielen Dank an Marcus und Paul für die Unterkunft. Das war super!!!
Vielen Dank an meine liebe Frau, die sich extra Urlaub genommen hat, damit ich fahren konnte!!!

 

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