Mittwoch:
Seit Tagen sah ich auf Facebook Fotos von schönstem Wetter auf Fanø. Da wollte ich auch endlich hin! Am Mittwoch ging es gegen 16 Uhr endlich los. Das Auto war bis unters Dach beladen und die Vorfreude groß.
Mit einigen Umleitungen – unter anderem Vollsperrung der A7 wegen Böschungsbrand – kam ich gegen 22 Uhr in Hendewitt an und machte eine Pause im Skandipark. Dann ging es weiter nach Esbjerg, wo ich leider auf die letzte Fähre etwas warten musste. Doch um 0.30 Uhr war ich auf der Insel!
Markus und Paul waren noch wach und wir quatschten noch etwas, bevor es ins Bett ging.
Donnerstag:
Nach einem leckeren Frühstück auf der Terrasse ging es zum ersten Mal an den Strand. Donnerstags steht bei mir immer „Freunde treffen“ auf dem Programm. Ich blieb hier stehen und quatschte dort, bis ich mich bei den Abendseglern, Reiner und Christine Kiefer, niederließ. Während Christian Harms seinen Fanø-Edo aufbaute traf ich Alicja Szalska und Caterina Capelli, die zum ersten Mal hier war. Das ist immer wieder toll, wie herzlich man sich begrüßt, egal ob man in Italien, den Niederlanden oder Dänemark ist. Wir sind einfach eine große Familie.
Nachdem ich einige Banner aufgebaut hatte wurden diese auf dem Autodach verpackt – das spart morgen beim Bannertreffen viel Zeit.
Dann ging es zur Fanøhalle, die in diesem Jahr statt der Reithalle Austragungsort des Begrüßungsabends war. Trotz anderem Ort kamen wirklich viele Menschen und es war ein lustiger, geselliger Abend.
Freitag:
Bereits um 6 Uhr klingelte der Wecker, denn ich war um 6.30 Uhr mit Michaela und Christian am Strand verabredet. Da sah ich eine WhatsApp von Michalea mit dem Wortlaut „Wo bleibst du denn?“ von 5.10 Uhr! Himmel, das war mir dann doch zu früh.
Flott ging es an den Strand, wo wir bereits um 6.20 Uhr begannen die erste Leine zu spannen. Auch in diesem Jahr hatte ich mir einen großen Schriftzug als Motiv fürs Bannertreffen überlegt. Mit einer genauen, bemaßten Skizze in der Hand legten wir jetzt viele Hilfslinien an den Strand. Bei einem Endmaß von 18x54m ist es aber gar nicht so einfach einen rechten Winkel zu finden. Doch mit etwas Diskussion gelang uns bald ein großes Netz, in das wir dann die eigentlichen Buchstaben harken konnten. Und schon jetzt sah das großartig aus.
Um 8 Uhr konnten wir beginnen die ersten Banner aufzustellen. Und man glaubt es kaum – da kamen auch bereits die ersten Teilnehmer! Gestern noch hatten alle gesagt: „Was, 10 Uhr? Da frühstücke ich noch“. Und heute waren die meisten vor 10 Uhr schon fertig mit dem Aufbau.
Ein Banner nach dem anderen wurde auf den geharkten Linien platziert. Der Strand wurde immer bunter – ich liebe diesen Anblick.
Inmitten der Banner trafen sich die Erbauer aber auch Besucher und quatschten. Durch die bunten Wände ringsum vergisst man tatsächlich, dass man am Strand steht und es entsteht eine gemütliche Wohnzimmeratmosphäre.
Die Jungs von Trend TV waren zu 11 Uhr bestellt worden – da waren wir gerade fertig und hatten die allerletzte Lücke im Schriftzug gefüllt. Jenny und Leon hatten bereits fachmännisch alles gezählt und beim Gruppenfoto konnte ich die stolze Anzahl nennen. Mit 345 Bannern haben wir einen neuen fantastischen Rekord aufgestellt. Wahnsinn!
Dazu gab es großen Applaus für meine Helfer und auch für Reiner Grafmanns, der wieder bedruckte Federn für alle Teilnehmer des Adventskalenders vorbereitet hatte. Das ist soooo toll, was daraus entstanden ist. Mehrfach haben sich auch Menschen am Strand getroffen, die sich bisher nur digital aus der Facebookgruppe kannten. Ein kleines Familienzusammentreffen sozusagen.
Jetzt blieb nur noch die Spannung, ob wir denn richtig geharkt hatten morgens. Das wurde uns recht bald mitgeteilt: es wäre ganz toll aus der Luft zu erkennen. Juchhu!
Vielen vielen Dank an alle, die bei diesem tollen Event mal wieder mitgemacht haben. Mir macht es unglaublich viel Freude und ich freu mich schon auf nächstes Jahr!
Nachdem die meisten Banner abgebaut worden waren, war bei mir erstmal Frühstücken angesagt – um 14 Uhr ;-)
Dann machte ich eine kleine Fotorunde bevor ich auch meine Banner alle wieder verpackte.
Etwas weiter Richtung Fanø-Bad machte ich dann Stop bei lieben Freunden aus Bremen. Dort mussten wir aber recht bald alles einpacken, weil ein Regenschauer im Anmarsch war. Ich blieb aber stehen und genoss ein Abendessen im Auto.
Anschließend ging es ins Hessenhaus, die mich – wie immer – eingeladen hatten. Doch dieser lange, anstrengende Tag steckte mir in den Knochen und so fuhr ich bald nach Hause um ins Bett zu kommen.
Samstag:
Nach einem gemeinsamen Frühstück ging es an den Strand – diesmal etwas südlich von Rindby, an der Wasserkante. Hier baute ich alle Banner auf, nachdem ich von der großen Rolle auf dem Autodach beim Herunterheben komplett geduscht worden war – blöde Wasserpfütze in der Plane.
In der näheren Umgebung sah ich bald die Abendsegler und Familie Harms, zu denen ich mich gesellte, nachdem ich die ersten neuen Schleierdeltas in die Luft gelassen hatte.
Ein Blick an den Horizont ließ uns alle erstaunen, denn da kam ein sehr dunkler Streifen rasend schnell auf uns zu. Wir konnten uns aber nicht erklären was das sein könnte. Und zack, innerhalb von 30 Sekunden waren wir eingehüllt in dichten Seenebel. Von jetzt auf gleich wurde es sehr gespenstisch am Strand. Die Temperatur ging deutlich nach unten und wir konnten uns gar nicht sattsehen.
Leider verflog der Nebel aber nicht schnell wieder, sondern hielt sich hartnäckig bis in den Nachmittag. Plötzlich hörten wir lautes Grummeln am Himmel über Esbjerg. Durch eine kleine Nebellücke konnten wir dicke Wolken erkennen. Mit einem Blick auf den Regenradar stand schnell fest: In 30 Minuten geht die Post ab. Also habe ich ratzfatz alle Banner abgebaut und die Schleier verpackt. Nach einem Warnanruf bei Siggi, bauten auch die Hessen ihr großes Lager ganz schnell ab. Und kaum hatte ich die Hecktür des Autos geschlossen, prasselte der Regen los. Es herrschte absolutes Abreisechaos am Strand und innerhalb von Minuten bildete sich ein Stau aus Autos an der Auffahrt Rindby, wie ich es noch nie gesehen habe. In einer Reihe standen die Autos bis zum Buggystrand.
Ich fuhr etwas näher an die Auffahrt hoch, da ich mir besseren Handyempfang erhoffte – der blieb aber aufgrund des Gewitters aus. Also aß ich etwas, machte nette Musik an und schlief dann fast 2 Sunden im Auto, während draußen der Regen prasselte.
Als ich wieder aufwachte war der Stau verschwunden, der Strand nass und leer – und die Sonne kam zum Vorschein.
Also fuhr ich wieder zur Wasserkante runter und begann Schleierdeltas aufzubauen, denn dazu hatten wir uns heute Abend verabredet. Schnell waren ein paar Freunde angetextet und nach und nach wurden wir mehr am Strand.
War der Wind am Anfang noch sehr leicht, dreht er plötzlich zum Land hin und wurde stärker – super. Doch kaum hatten wir 65 Schleierdeltas am Himmel, kam eine erneute Nebelbank und hüllte uns dicht ein - gerade als Trend TV kam um uns im Video festzuhalten. Doch das brachte alles nichts – teilweise waren die Schleier kaum noch zu sehen. Aber die Stimmung war super. Ab und zu konnte man die große Sonnenscheibe durch den Nebel sehen – davor die Schleierdeltas – echt mystisch.
Wir ließen uns die gute Laune nicht verderben und warteten bis zum eigentlichen Sonnenuntergang – doch davon war außer dichtem Nebel nichts zu sehen.
Also packten wir alles klitschnass ein – was ein Gematsche.
Nach einem Abschlussgetränk verabschiedeten wir uns, es war echt wieder kalt geworden, und verabredeten uns für den nächsten Tag zum Trockenfliegen.
Sonntag:
Bereits um 8 Uhr wollten Paul und Marcus das Haus räumen, also hieß es heute wieder früh aufstehen.
Als ich im leichten Nebel an den Strand fuhr, hatte ich vor zu frühstücken – zur Not im Auto.
Doch kaum angekommen, war der Nebel verschwunden und die Sonne kam am blauen Himmel hervor. Da musste ich sofort anfangen die komplett nassen Schleierdeltas auszupacken. Iiiiih, war das ekelig. Doch nach und nach stiegen sie in den noch sehr leichten Wind und zum ersten Mal hatte ich alle 24 Stück am Himmel. Genial!
Kurze Zeit später kamen die Abendsegler, Familie Harms, Helmut Hofmann, Torsten Hill, Alfons Schaub und Axel Kostros dazu und wir ballerten einen Delta nach dem anderen an den Strand. Alter Schwede sah das geil aus! Der Himmel war komplett bunt auf einem Stück von bestimmt 50x200m. Und man hörte: Nichts außer dem Meeresrauschen. Das ist soooo toll an diesen Drachen.
Von überall her kamen Zuschauer um Fotos zu machen. Wir bekamen sehr viel Lob und führten nette Gespräche. Es ist so toll, wie man Menschen eine Freude bereiten kann indem man nur seinem Hobby nachgeht. Herrlich!
Da Petra heute Geburtstag hatte, gab es in kleiner Runde einen Kuchen. Doch mit 93 Drachen am Himmel gibt es immer mal wieder kleine Unfälle und lange konnten wir nicht in der Runde sitzen bleiben. Ständig war man irgendwo gefordert.
Nachdem Trend TV und Ralf Dietrich uns in Bild und Ton festgehalten hatten, wurde die Gruppe langsam kleiner und die ersten Drachen verschwanden vom Himmel. Reiner, Christine und ich blieben aber bis zum Abend an der Stelle stehen und meine Deltas leisteten viele Flugstunden.
Nachdem wir wieder plötzlich Seenebel bekamen, frischte der Wind heftig auf. Doch die Deltas hielten, die Sandsäcke blieben liegen – alles gut.
Das könnte ja endlich mal ein Sonnenuntergang mit Schleierdeltas werden – hofften wir.
Doch kaum war der Nebel verschwunden, schlief der Wind plötzlich komplett ein – 1 Stunde vor Sonnenuntergang.
Also begann auch ich einzupacken – ich musste schließlich heute auch noch abreisen.
Jetzt erst merkte ich, dass ich mich heute morgen verzählt hatte – inzwischen besitze ich 26 Deltas. Da war das Einpacken ganz schön zeitaufwändig.
Nach einem wunderschönen Sonnenuntergang mussten wir uns dann leider verabschieden. 4 wunderschöne Tage mit lieben Freunden waren viel zu schnell vorbei und ich machte mich auf den Weg zum Hafen, nachdem ich mich noch kurz im Hessenhaus verabschiedet hatte.
Nach kurzer Wartezeit ging es mit der Fähre nach Esbjerg und dann auf die Landstraße über Tønder nach Heide, weil die A7 bei Rendsburg gesperrt war.
Hier merkte ich aber dann doch, dass ich einen ganzen Tag am Strand auf und ab gelaufen war – ich wurde kräftig müde. Und entgegen meiner sonstigen Art, hielt ich kurzerhand an und machte ein Nickerchen. Das wiederholte ich am Morgen dann nochmal bei Bremen, bevor ich um 11 Uhr zuhause ankam.
Schnell wurde das Auto ausgeladen und die Schleierdeltas im Garten in der Sonne getrocknet.
Viel zu schnell sind diese wunderschönen Tage vergangen. Vielen Dank an alle, mit denen ich viel Zeit und nette Gespräche verbracht habe!
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