Wie in jedem Jahr verbrachte ich nur wenige Tage auf der Insel. Doch wie auch im letzten Jahr wurde ich von Lena und Sophie begleitet.
Nach einer problemlosen Fahrt bis in die Nacht, schliefen wir vor Ribe auf einem kleinen Parkplatz ein paar Stunden im Wohnwagen.
Von dort ging es Mittwochmorgen früh weiter nach Esbjerg und dort sofort auf die Fähre.
Nachdem wir uns auf dem Campingplatz eingerichtet hatten, fuhren wir zum Strand und suchten Freunde und Bekannte - das war nicht schwer. Und so wurde das Auto nach spätestens 100m wieder abgestellt und hier und da gequatscht.
Am Nachmittag hatten wir dann aber doch Lust auf ein bisschen Ruhe und bauten unseren Windschutz auf. Das war aber gar nicht so einfach, denn es wehte ein raues Lüftchen heute. Drachen hatten wir für diesen Wind keine. Oder doch? Schnell versuchte ich ein paar der neuen Mini-Schleierdeltas als Kette zu fliegen. Die mussten aber ganz schön leiden.
Als die Mädels nach 2 Stunden komplett versandet waren, packten wir alles wieder ein kochten uns auf dem Campingplatz ein leckeres Abendessen.
Anschließend fuhr ich nochmal an den Strand zum Boldrehen. Hier traf ich viele Bekannte. Der Abend gipfelte in einer Champagner-Runde mit Michel Gressier, Catarina Capelli, Alicja Szalska, Karin und Fritz Guretzka und vielen anderen. Lustig war es – aber kalt!
Nachdem ich auch noch Britta und Jörn getroffen hatte, machte ich mich wieder auf den Heimweg. Mir war nur noch kalt.

Den Donnerstag verbrachten wir komplett ohne Drachen, denn dafür war viel zu viel Wind!
Statt dessen fuhren wir nach dem Frühstück nach Sonderhø, wo wir eine tolle 10km lange Runde durch die Dünen bis zum „Be free“-Bunker und am Strand zurück wanderten. Der Rückenwind am Strand war doch sehr hilfreich. Vielen Dank an Sophie, unser Oberhaupt, für die tollen – manchmal nicht vorhandenen – Wege.
Nach einem Tipp von Britta und Jörn fuhren wir anschließedd ins Café „Lieblingsplatz“ am Campingplatz kurz vor dem Ort.
Hier war es total ruhig, beschaulich und ur-gemütlich.
Und doch wurden wir mit einem lauten „Hey!“, „Ihr da“, „Hallloooooo“ begrüßt.
Da saß das gesamte Hessenhaus und genoss genauso wie wir kurze Zeit später fantastische Torte. In lustiger Runde saßen wir in der warmen Sonne, vor dem Wind geschützt und genossen das Leben.
Doch irgendwann musste ich die Damen nach Hause bitten, denn wir hatten heute noch einiges an Arbeit vor uns. Denn am Campingplatz bauten wir sämtliche Banner auf und verstauten sie in einer großen Rolle auf dem Autodach. So sparen wir uns morgen früh viel Arbeit.
Die Arbeitsmoral ließ zwar etwas zu wünschen übrig, aber ich hatte während des Aufbaus nette Unterhaltung durch meine Nachbarn.
Zu 18 Uhr fuhr ich zum Begrüßungsabend an der Fanø-Halle. Hier baute ich schnell auf, während die kalte Luft nur so um die Hausecke pfiff. Bis 22 Uhr, als ich einpackte, hatte ich eine Weste UND die Winterjacke an und trotzdem noch kalte Finger. Aber ich war mir sicher: Morgen früh würde das Wetter besser bzw. der Wind deutlich weniger.

Und ich hatte recht: Freitagmorgen klingelte uns der Wecker um 5.50Uhr aus dem Bett. Draußen war strahlend blauer Himmel und nur ein leichter Wind. Herrlich, ab an den Strand!
Das Auto hatten wir wissentlich vor dem Campingplatz geparkt und machten uns schlaftrunken auf den Weg an den Strand. Punkt 6.30 Uhr kamen wir dort an und begrüßten mein Hark-Team Michaela Rink und Christian Marx sowie in diesem Jahr zum ersten Mal Reiner Kiefer.
In zwei Dreier-Teams aufgeteilt zeichneten wir eine 38m lange Linie an den Strand – genau in Windrichtung. Dank des guten Pythagoras (dem alten Griechen) errechneten wir einen perfekten rechten Winkel und zeichneten die nächste Linie mit 35m in den Sand.
Und dann wurden parallel zu diesen beiden über 20 Hilfslinien gezogen. Die Aufgabenaufteilung war dabei ganz klar: einer las die Maße vor, der 2. Bediente den Zollstock  und hielt die Hilfsschnur, der 3. malte an der Schnur entlang eine Hilfslinie in den Sand.
Nachdem das Raster fertig war harkten wir von Punkt zu Punkt das riesige Motiv in den Sand. So entstand nach und nach ein Bild auf 1300 Quadratmetern.
Und als wir nach 85 Minuten fertig waren begann Christian mit dem extra mitgebrachten Besen, alle Hilfslinien wieder wegzufegen. Was ein toller Job ;-)
Ein schneller Blick mit der Drohne verriet: Das Motiv war uns richtig gut gelungen. Und Spaß hat es gemacht!!!
Doch es war keine Zeit für große Pausen. Jetzt wurden Banner aufgebaut. Denn man glaubt es nicht: Um 8 Uhr standen die ersten Bannerverrückten (abgesehen von uns) da und wollten ebenfalls schon aufbauen. Und so vergingen die nächsten 2 Stunden wie im Flug. Immer mehr Banner wurden aufgebaut und der Strand war erfüllt vom Klang der Hämmer auf Groundsticks. Und das Bild wurde immer schöner!!!
Wenn wir gekonnt hätten, hätten wir das Motiv erweitern können, doch das ging in diesem Jahr nicht. Also füllten wir die kleinen Ovale direkt vor meinem Auto. Und mit einem Blick von oben zeigte sich: das Motiv war komplett gefüllt und schräg von der Seite perfekt zu erkennen.
Aufgrund der derzeitigen Ereignisse in der Welt hatte ich eine riesengroße Friedenstaube mit Palmzweig im Schnabel an den Strand gestellt. Ein Motiv das auf große Begeisterung stieß. Denn wo wenn nicht bei einem friedlichen Bannertreffen lässt sich diese Botschaft so gut unterbringen?
Die Frage der meisten war aber: Wie bekommt man dieses Motiv denn so groß an den Strand? Mit der Zeichnung in der Hand stand ich Rede und Antwort und kam mir fast ein bisschen vor wie ein Rockstar. So viele Fotoapparate hatte ich noch nie vor der Nase.
Noch während meine beiden Zählmeister Jenny und Leon bei der Arbeit waren, machten wir ein Gruppenfoto und ich hielt meine jährliche Ansprache. Ich hab das Gefühl, ich sage immer das gleiche, aber es ist einfach so: Ich bin überwältigt von der riesigen Freude, mit der die Teilnehmer ihre Banner zu früher Stunde aufstellen. Und ich bin gerührt von dem herzlichen Miteinander während die Banner friedlich im Wind flattern. Mega, ich liebe diese Veranstaltung!
Und dann kam das offizielle Zählergebnis: 541 Banner haben wir zusammenbekommen. Wahnsinn!
Vielen vielen Dank an alle, die dabei waren – ob mit Banner oder nur als Zuschauer. Und ein ganz großer Dank geht an mein Hark-Team – ihr seid super!
Nachdem wir noch lange Zeit mit vielen gequatscht haben, wurde die Bannermenge schnell deutlich kleiner. Und da wir irgendwann Hunger bekamen (Frühstück gibt’s bei Janichs am Freitag auf Fanø nie), bauten auch wir alle Banner ab und verstauten sie auf dem Auto. Und dann fuhren wir zu unserem gewohnten Platz hinter der Wasserrinne auf der linken Seite.
Dort wurden recht schnell bei herrlichstem Wetter alle Schleierdeltas an den Himmel gelassen. 34 Stück haben wir inzwischen, wie die vor Ort angesetzte Inventur ergab. Jetzt wissen wir endlich mal, wie viele es wirklich sind in welcher Farbe ;-)
Am frühen Abend kamen auch die Abendsegler sowie Familie Harms dazu und wir bauten einen Schleierdelta nach dem anderen auf. Und auch ein paar andere Drachenflieger gesellten sich dazu. Am Ende standen 103 Drachen nebeneinander am Himmel – was ein tolles Bild!
Leider verpassten Lena und ich eine ganze Stunde, weil wir spontan bei Stoppestede für Abendessen sorgen wollten. Das war um die Zeit aber auch wirklich ne blöde Idee.
Und schade war, dass uns der Wind eine Stunde vor Sonnenuntergang verließ, woraufhin wir alles frühzeitig einpacken mussten. Klamm und feucht waren die Drachen trotzdem alle.
Völlig geschafft fielen wir in der Nacht ins Bett – was ein toller Tag!

Nach dem Frühstück am Samstag fuhren wir bei schönstem Wetter wieder an unseren Stammplatz und mussten leider alle Schleierdeltas wieder an den Himmel stellen. Echt ärgerlich, wo das doch so blöd aussieht ;-)
Schnell bauten Lena und ich einen großen Bogen mit 12 Deltas auf und stellten darunter mehrere Ketten mit Mini-Schleiern und den Rest der großen Deltas. Das sah toll aus!
Neben vielen Gesprächen mit Freunden und Kunden nutzten die Mädels die Zeit vor allem zum lesen und faulenzen.
Am Nachmittag widmete ich mich dann der langweiligen Beschäftigung „Banner einpacken“. Denn da wir am nächsten Tag sehr früh abreisen wollten, musste heute alles wieder in die entsprechenden Taschen verstaut werden. Eine mühsame Aufgabe, die jedoch jede Minute wert ist, wenn man an den tollen Vormittag gestern denkt.
Toll auf Fanø sind die kleinen Geschichten die während eines Tages am Strand so passieren.
Seien es Gespräche über Baupläne, die ich demnächst auf meiner Seite hosten werde, eine Einladung zum Bier bei den Bremer Drachenschwänzen, oder ein Stück Nuss-Sahne-Torte vom „Lieblingsplatz“ bei Britta und Jörn am Bulli. Toll, das Leben kann so schön sein- Danke euch allen!
Nach einem leckeren Abendessen von Sophie (ich räumte in der Zeit das Auto komplett wieder richtig zusammen), chillten die Damen im Wohnwagen, während ich mich bei den Hessen einlud, die mich wie immer freudig in Empfang nahmen. Bei Mispelchen und lustigen Gesprächen saßen wir auf der Terrasse im Sonnenuntergang und genossen den Abend. Das war richtig schön bei euch – wie immer. Vielen Dank!

Um kurz nach 7 Uhr rollten wir am Sonntagmorgen mit dem Wohnwagen vom Platz und mussten nur eine halbe Stunde auf die nächste Fähre warten. Dann ging es auf die Bahn: 600km lagen vor uns. Leider hatten wir in Hamburg und kurz vor Bremen jeweils fast 1 Stunde Stillstand, was das Ganze wirklich langwierig machte. Die Klimaanlage werkelte auf vollen Touren, während das Außenthermometer auf satte 37° in Hamburg anstieg.
Völlig geschafft kamen wir um 19 Uhr zuhause an und begannen sofort den Wohnwagen und das Auto leer zu räumen. Denn am nächsten Morgen erwartete uns Schulaustausch-Besuch für eine Woche.
Ach ist das schön, ein Highlight jagt das nächste.
Und so bin ich mir ganz sicher: Auch nächstes Jahr wird Fanø wieder toll, ich freu mich schon drauf!  

 

 

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Das 8. Bannertreffen und viele bewegte wunderschöne Bidler von unseren 103 Schleierdeltas.