Da war er nun - mein Gewinn vom Drachenlexikon-Wettbewerb, der K2 der Firma Kitecraft.

Eine geschlagene Woche lang konnte ich mir diesen schönen Kite nur im aufgebauten Zustand in meinem Arbeitszimmer betrachten, da sich auf der Wiese nicht ein Grashalm bewegte. Doch dann endlich war es soweit: strahlend blauer Himmel, 2 Grad und 1 bis 1,5 Bft. Wind sollten für den Jungfernflug genügen.

Beim Aufbau des K2 fallen schon einige Besonderheiten auf, die auf eine ausgeklügelte Entwicklung zurückschließen lassen. So ist zum Beispiel im oberen Teil der Leitkante hochwertiges gewickeltes Kohlefaserrohr verbaut. Die Verbindungstechnik am Mittelkreuz durch FSD-Außenmuffen ist mir auch neu - passt aber hervorragend.

Natürlich fallen auch die Gewichte oberhalb der Querspreizenverbinder und auf der Rückseite der Nase auf, welche ebenso wie die Wickelhilfen auf der Leitkante einem Trickanfänger wie auch dem Fortgeschrittenen das Erlernen und Ausführen von manchen Tricks erleichtern sollen - ich bin gespannt.

Das gesamte Segel ist sehr sauber mit Segelmachernähten vernäht und an den wichtigsten Punkten verstärkt - an der Nase mit einer Lage Mylar, an den Standoffhaltern mit Dacron. Auffällig sind auch die unter starker Spannung stehenden Standoffs, welche der unteren Querspreize schon einiges abverlangen.

Doch kommen wir nun zum Jungfernflug:
Ein kurzes Durchatmen vor dem ersten Start - ach, was liebe ich dieses Gefühl bei einem neuen Drachen - und schon erhebt sich der K2 mit Leichtigkeit in den blauen Himmel. Erst ein paar Kreise und Ecken und schon stelle ich fest, dass dem K2 die Präzision wirklich nicht liegt, aber dafür ist er auch nicht gebaut worden. Also versuche ich mich an meinem bescheidenen Trickrepertoir und beginne mit ein paar Axel. Wow, die kommen aber flach daher. Und egal in welcher Geschwindigkeit ich den Axel fliege, der K2 dreht was das Zeug hält.

Ich werde mutiger und versuche den Axel-to-Fade und den darauf folgenden FlicFlac - für den K2 kein Problem. Und auch für mich ist es kein Problem, den FlicFlac schnell hintereinander oder immer mit einer kurzen Pause zwischendurch bis fast auf den Boden durchzuführen um den K2 dort wieder in die richtige Flugposition zu bringen und weiter zu fliegen. Hach, das macht Spaß!

Also probiere ich weiter - Backflip - kein Problem. Lazy Susan: mmmh, da bin ich wohl noch etwas Eclipse verwöhnt, klappt aber dann auch ohne Probleme. Aber schnell noch mal in den Fade legen - da liegt der K2 nämlich wie ein Brett. Und ob man es mir nun glaubt oder nicht, ein paar hintereinander folgende Zupfer an der rechten Seite und der K2 dreht sich im Backspin wie ich es mir nicht hätte träumen lassen!!! Vor Schreck hab ich ihn erstmal vom Himmel fallen lassen. "Das war sicherlich nur Zufall" denke ich mir und versuche es noch einmal - und es klappt wie auf Zuruf. Linksrum, rechtsrum - kein Problem. Von da an ist es mir ein Vergnügen den Drachen im FlicFlac den Himmel hinunterklappen zu lassen, ein paar Meter über dem Boden einen (oder auch mehrere) Backspin zu drehen und dann wieder weiterfliegen zu lassen. Super, der Tag kann ewig so weitergehen!

Aber bevor ich hier stundenlang euphorisch über meinen neuen Lieblingsdrachen schreibe, höre ich lieber auf und stelle diesen Text allen Interessierten zur Verfügung.

Fazit: der K2 sieht nicht nur super aus, sondern ist auch noch Klasse verarbeitet, kommt ready-to-fly daher und schafft es selbst Trickanfängern wie mir - denn als das bezeichne ich mich noch - innerhalb von ein paar Minuten ein breites Grinsen ins Gesicht zu malen. Kitecraft, ich danke Euch, dass Ihr diesen wunderschönen Drachen entwickelt habt. Des weiteren danke ich natürlich Jochen vom Drachenforum, dass er diesen grandiosen Drachen als Gewinn für den Drachenlexikon-Wettbewerb zur Verfügung gestellt hat. Wenn ich doch jetzt nicht im Büro sitzen müsste.........