go to the english version of article and subtitles
„Unwetter, komplett verregnet, Autos mussten mit Traktor aus dem Matsch gezogen werden“
Das waren unsere Befürchtungen für das Wochenende 7.-9.10.2011. Was der Wetterbericht da vorher angekündigt hatte, ließ nichts Gutes erhoffen. Doch es kam alles anders:
Da unsere Familie ja erst vor 2 Wochen noch mal gewachsen ist und Sophie zu klein für ein Drachenfest bei dieser Wetterlage ist, kam statt Annika meine (Florians) Mutter mit nach Lünen. Zum ersten Mal auf ein Drachenfest, zum ersten Mal im Wohnwagen schlafen – das konnte ja was werden für die Oma.
Nach unserer Ankunft am Freitagnachmittag (bei Sonnenschein und leichten Wolken), wurde ganz schnell der Wohnwagen fest gemacht und das Vorzelt aufgebaut. Lena war indes innen schwer damit beschäftigt, der Oma alles im Wohnwagen zu zeigen.
Anschließend ging es schwer bepackt zum Hangar wo ich auch in diesem Jahr einige KAP-Fotos ausstellen sollte. Doch diesmal waren es keine kleinen DIN-A 4 Fotos, sondern die sieben schönsten Aufnahmen in 50x70 in schlichten, schwarzen Rahmen – das machte was her! Während Lena mit einer 3D Brille von Sonja Graichen durch den Hangar wetzte, hängte ich die Rahmen auf und versah sie mit Untertiteln. Nach einer Stärkung durch leckere Kartoffelsuppe, wurden wir vom Bürgermeister der Stadt Lünen begrüßt und es folgte die offizielle Vorstellung des Teams und die Eröffnung der Ausstellung. Hier kommt meine erste und eigentlich einzige Kritik für dieses Wochenende: Wenn doch schon eine Mikroanlage aufgestellt wird, warum wird sie dann für die Eröffnung und Vorstellung nicht genutzt? Ein Megafon mag zwar kultig sein, aber kein Mensch im Hangar hat auch nur ein Wort verstanden. Nicht wer wer ist und was es mit der Ausstellung auf sich hat. Schade, so etwas könnte besser (professioneller) gemacht werden.
Da Lena schnell schlafen musste, verließen wir den Hangar recht zügig und hatten anschließend einen gemütlichen Abend bei einem leckeren Rotwein im Wohnwagen. So kann ein Drachenfestabend auch sehr gemütlich enden – kann ich mich dran gewöhnen!
Während der Nacht hatte es fleißig geregnet, doch am Samstagmorgen wurden wir vom Sonnenschein geweckt. Nach einem gemütlichen Frühstück wurden draußen alle Banner, Fahnen und Schleier aufgestellt, während Lena ihren Wiener Geist fliegen ließ. Wenn das so weitergeht mit der Drachenbegeisterung überholt sie den Papa bald noch.
Der ganze Samstag war sehr gemütlich und keineswegs von schlechtem Wetter beherrscht. Im Gegenteil: Größtenteils hatten wir herrlichen Sonnenschein, der auf den ganzen Tag verteilt nur von 4 mittleren bis schweren Schauern getrübt wurde. Doch diese waren anhand der großen dunklen Wolken die angezogen kamen, schnell vorher zu sehen und waren nach jeweils 10 Minuten auch wieder vorbei.
Eine große Aufregung gab es aber auch mal wieder: Da am Freitagabend gesagt wurde, wir dürften bis 500m über Grund fliegen, wollte ich am Samstag mal meine nagelneue KAP-Leine mit 580m Länge testen und stellte den Gierl mit mind. 400m Leine an den Himmel. Dort stand er auch ganz brav, bis Ralf Maserski völlig aufgeregt angefahren kam und sagte, dass der sofort vom Himmel müsste, die Luftaufsicht sei da. Große Verwirrung tat sich auf, aber ich begann natürlich sofort zu wickeln.
Im Endeffekt stellte sich heraus, dass der Tower die Höhenfreigabe auf 200m gesenkt hatte, wegen tief hängender Wolken, aber dem Veranstalter nicht Bescheid gegeben worden war. Tja, solche Kommunikationspannen dürfen gerade auf dem Gebiet nicht passieren! Aber ist ja alles noch mal gut gegangen.
Gegen Nachmittag habe ich meine KAP-Ausrüstung für kurze Zeit an den WDR ausgeliehen, da die 4 netten Männer vom Lokalzeit-Team gerne Luftaufnahmen mitnehmen wollten. Also wurde mitten im leichten Regenschauer ein Luftvideo gedreht. Leider ist in der abends ausgestrahlten Sendung keine Sekunde davon verwendet worden. Schade.
Schon seit Wochen fieberte Lena dem Feuerwerk an diesem Abend entgegen, da sie in Detmold davon aufgeweckt worden war und es doch auch einmal sehen wollte. So begaben wir uns zum Nachtfliegen nach vorne an die Vorführfläche und warteten. Früher als erwartet startete das Feuerwerk, welches aber schon nach dem zweiten Böller zu einem lauten Weinen meiner Tochter führte. Den Rest des so schönen Feuerwerks haben wir also halb hinter dem Toilettencontainer versteckt gesehen. Lena hat lieber gar nicht erst hingeguckt (Nachtrag: Zu Hause haben wir uns das ganze auf Video angesehen – da fand sie es toll!)
Nach einer erneuten Flasche Rotwein ging es am Samstag gegen Mitternacht ins Bett – wir waren gespannt was der so verregnet gemeldete Sonntag für uns bereit hielt.
Sonnenschein und Nebel – die perfekte Kombination für Lünen - erwarteten uns am Sonntagmorgen. Satte 1,7° zeigte das Thermometer draußen – das war kalt!
Bei absoluter Windstille lag die ganze Lippeweise wieder in einem wunderschönen, gespenstischen Licht – immer wieder ein Genuss!
Bei strahlend blauem Himmel begannen wir einen wunderschönen Tag, der zwar langsam etwas bewölkter bzw. diesiger wurde, aber bis 17 Uhr trocken blieb. Pünktlich um 17.05 Uhr begann es zu tröpfeln. Perfekt! Besser hätte man es gar nicht planen können. Vorher hatten wir einen tollen Tag mit KAP-Fotos an mind. 350m Leine, Gerrie und Annie, die aus NL extra angereist waren, Gaby und Jürgen, die doch wieder gekommen waren und vielen lustigen Momenten mit Lena und ihrer Oma. Leider gab es keinen Rokkakukampf, der hätte das Ganze noch abgerundet. Die Moderation auf dem Aktionsfeld war das ganze Wochenende über spitze, danke Dieter Sattler! Alleine die Idee mit dem Publikum ein Drachenquiz zu veranstalten war ganz groß!
Man kann es nicht anders sagen: es war mal wieder ein tolles Wochenende. Jetzt müssen wir nur gucken, wie wir unsere Oma im nächsten Jahr auch noch in den Wohnwagen oder ins Zelt nebenan unterbekommen. Denn ihre erste Frage am Sonntag war: „Kann ich denn wohl noch mal mitkommen?“ „Na klar, liebe Oma!“
|