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Meinen ersten Kontakt mit Drachen hatte ich nicht etwa mit einem Aldi-Bomber auf der heimischen Wiese sondern auf der Nordseeinsel Borkum, wo ich 1989 6 Wochen lang mit meiner Schwester und meiner Mutter zur Kur war. Da dort viele junge Leute alleine Kur machten, waren auch sehr viele Drachenflieger im Sanatorium anzutreffen, die sich vor lauter Langeweile jede Woche einen neuen Drachen kauften. So bekam ich die Gelegenheit bei einem Kurgast eine 5er AcroRacer-Kette zu fliegen, was mir damals als 13-jährigem doch schon einiges abverlangte. Von diesem Ereignis angesteckt, zog ich sofort los und kaufte mir einen längst gestreiften Eddy mit rotem Schlauchschwanz und flog sofort los - was ein Gefühl. (In den Wochen vorher hatte ich schon 2 Plastikdrachen zersägt) Leider ging es nach dieser Kur auf Borkum nur schleppend mit dem Drachenfliegen weiter, da ich damals auch noch dachte, dass man nur im Herbst Drachensteigenlassen (so nannte ich das früher noch) geht. Doch
in mir war nun ein großer Wunsch geboren worden - ich wollte auch
eine AcroRacer-Kette haben. Doch da diese Formation zum stundenlangen Fliegen nicht mehr ausreichte, bekam ich 1993 zum 15. Geburtstag einen Delta Flizz von HQ und 1995 einen Session - ebenfalls von HQ - geschenkt. Von da an war mit Neuanschaffungen erst mal lange Pause, da ich hauptsächlich nur im Sommerurlaub auf Juist flog - dort aber bis zu 8 Stunden am Stück. Dazu wurde dann Strandzelt, Drachentasche, mehrere Flaggen und etwas zu Essen auf einen Handkarren gepackt - zum Strand geschoben und dort nun den ganzen Tag lang im Strandzelt sitzenderweise Drachen geflogen - Urlaub kann so schön sein. Nach dieser langen Pause, ging es dann im Jahre 1998 mit den ersten Eigenbauten weiter. Denn ich hatte erfahren, dass ich im Sommer 98 meinen Zivildienst von 13 Monaten auf der wunderschönen Nordseeinsel Juist verbringen durfte - und da mussten natürlich noch andere Drachen her, wobei ich mich beim Eigenbau erst mal nur auf Einleiner konzentrieren wollte. So wurden erst einmal ein längst gestreifter Eddy genäht, der als Zugdrachen für eine Eddykette mit 28 kleinen Drachen fungiert. Das Problem war nur, dass ich mir die Extra-Arbeit machte und die ganze Kette mit 2 Waageschnüren verband, was die Knoterei natürlich extrem steigerte - und im Endeffekt auch den Zug der auf die Kette kommt - wusste ich damals aber noch nicht. Kurze Zeit später folgte dann etwas aufwendigeres - eine Snowflake in den typischen Juistfarben - weiß, blau, gelb. Mit diesen Eigenbauten sowie einigen Windturbinen und Hexenhüten,
machte ich mich auf nach Juist - ein ganzes Jahr am schönsten Drachenstrand!!! Und dann kam wieder fast Eineinhalb Jahre gar nichts. Doch im August 2000 konnte ich mich endlich dazu rumkriegen
mich an einen Zweileiner zu machen - eine Matte sollte es werden. Im September 2001 wagte ich mich an den ersten "Stangen"-Drachen. Einen Dubbel U (Vierleiner) aus der SuDD. Der Bau an sich stellte sich als nicht sehr schwierig heraus. Doch da ich den ganzen Drachen aus Stoffresten baute, hatte ich mit dem "verschönern" so meine Probleme. Denn um gutaussehende schwarze Kanten um jedes Teil zu bekommen, nähte ich fast 15 Meter Satinband auf, was doch etwas länger gedauert hat - aber super-gut aussieht. Nach stundenlangem Probe-Fliegen - auch im strömenden Regen - kann ich inzwischen auch einigermaßen mit dem Dubbel U fliegen, wobei er immer noch einige Zicken macht. Ich werde ihn mir wohl noch mal zur Brust nehmen müssen und etwas tunen, damit er wirklich so fliegt wie ich es will. Da aber bald der nächste Urlaub anstand, wurde im
Oktober 2001 noch ganz schnell eine dritte Sigma (Mini
- mit 120cm Spannweite) gefertigt, für die es allerdings keinen
Bauplan von Elliot gibt. Also ganz einfach den Bauplan angepasst - wobei
Höhe in der Mitte und an der Seite gleich bleiben mussten, und schon
war das Sigma-Trio fertig. Im November 2001 habe ich mit freundlicher Unterstützung von Chill-Out meinen ersten Drachenworkshop veranstalten können, bei dem ich mit 7 Jugendlichen (8 bis 18 Jahre) einen einfachen Lenkdrachen - den Alpha13 - aus Tyvek gebaut habe. Es war richtig schön, zu sehen, wie man Kinder die noch nie etwas mit Drachen zu tun hatten, mit diesen begeistern kann. Somit habe ich fest vor diesen Workshop nochmals zu wiederholen. Durch die NG und einige Internetshops angeregt, habe ich mir im Januar 2002 zum erstenmal einen Drachen selber gekauft - einen Babytana von HQ mit gelben Ecken. Durch ihn und den Climax IndoorCup in Wuppertal (Februar 2002) angeregt, baute ich im Februar einen Aviv von Elliot, mit dem ich jetzt hoffentlich mal Tricksen lernen und üben kann - mal schauen.
Ergänzung November 2002: Im März 2002 hatte ich dann vom Hauchwind auf meiner Wiese die Nase voll und baute mir den Dubbel U in einer UL-Version. Leider war er aber nach dem Bau noch nicht oft in der Luft. Durch einen Nachbau von Michael Stegherr angeregt, baute ich im April den Maestrale in einer 5:1-Version und einer Spannweite von knapp 40cm. Der Testflug im Mai auf Juist bei ca. 3 Bft. war erfolgreich, hat mir aber auch gezeigt, dass sich so ein kleiner Drachen kaum noch kontrollieren lässt. Und daher hängt der Mini-Maestrale seitdem in meinem Auto mit einem Saugnapf an der Heckscheibe. Im Mai baute ich mit meinem Drachenfliegerkollegen Robert zwei Revs in unserem Wohnzimmer. 2 Tage waren wir beschäftigt eine Kuh und eine schwedische Flagge zum Fliegen zu bewegen - erfolgreich. Der Testflug erfolgte dann auch sofort auf dem Drachenfest in Düsseldorf, auf dem wir zwei Tage lang jeden Tag 10 Stunden flogen. Direkt im Anschluss an diese Bauaktion baute ich mit
Christian - einem Bekannten vom Kemnader See in Bochum - den Elixir von
Prism nach. Mit diesem Nobelgerät erhoffte ich mir den nun endgültigen
Einstieg in die Trickserei - doch ich sollte mich noch wundern. Denn
im Sommerurlaub auf Borkum schaffte Das einzige was mir jetzt noch fehlte, war ein absoluter Flautenkiller, mit dem ich auch meine bescheidene Trickfliegerkunst ausüben konnte. Also wurde pünktlich zum Solinger Drachenfest im September die Breeze fertig - mit einem etwas anderen Design (wie ich finde viel schönerem) als das Original von HQ. Mit der Breeze wird selbst aus dem lauesten Lüftchen noch ein Axel oder ein Fade - fantastisch. Ja
und auf dem Drachenfest in Solingen hat es mich dann gepackt. Den ganzen
Tag schaute ich fasziniert den vielen Einleinern und - vor allen Dingen
- den Kastendrachen am Himmel zu. Also beschloss ich: "ich will
auch so einen haben." Doch auch nachdem ich lange mit der Fallschirmseide gekämpft
hatte und der Cody fertig war, hatte ich noch nicht genug von Kastendrachen.
Und so entstand anhand von nur 2 Fotos aus dem Internet der Lamson Aerocurve,
zu dem ich sehr schnell große Resonanz in der Newsgroup erhielt.
Und inzwischen Ergänzung Mai 2003: Dass mich die Einleiner so richtig gepackt
haben merkte man dann ab Dezember. In diesem Monat entstand mal wieder
durch das Pegasus-Forum „Le Kaïnos“ ein
wunderschöner Einleiner mit grandiosen Leichtwindeigenschaften und
einem tollen Aussehen. Um meinen ganzen Krempel auf der Wiese oder
am Strand immer wieder zu finden, baute ich als erstes im neuen Jahr
ein 3m hohes Banner in den Farben der
Drachenfliegerinnung. Eigentlich sollte noch mein Revolution KUH appliziert
werden, doch bis jetzt bin ich noch nicht dazu gekommen. Um das ganze noch zu toppen wurde im April mein Bauplan vom Lamson-Aerocurve in der HochHinaus (der Zeitschrift des DCD) 1/2003 veröffentlicht. Das hat mich natürlich sehr stolz gemacht, meinen Bauplan in einer Zeitung zu sehen, allerdings habe ich noch keine einzige Reaktion auf den Bauplan bekommen – schade. Ich könnte mich aber daran gewöhnen Baupläne zu schreiben und zu erstellen. Nach
den ganzen Bauplänen ging es aber im April endlich auch mal wieder
mit Drachen weiter. Ergänzung September 2004:
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